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AufgeschnapptPapiernotstand

■ Rittershaus und der Pressespiegel

taz: Leidet die Wirtschaftsbehörde unter einem dramatischen Papiernotstand?

Pressesprecher Wolfgang Becker: Nein, nein.

Wie ist es dann zu erklären, daß die taz-Artikel zu der verschwiegenen Ehrendoktorwürde des Wirtschaftssenators Erhard Rittershaus nicht mehr im behördlichen Pressespiegel erscheinen?

Nur der letzte ist nicht drin.

Und warum nicht?

Er betraf den Senator persönlich.

Die anderen trafen ihn unpersönlich?

Naja, ich hatte bei dem letzten taz-Artikel einfach den Eindruck, daß inhaltlich nicht viel neues drinsteht.

Meinen Sie nicht, Ihre Mitarbeiter könnte es interessieren, daß Rittershaus sich nachträglich von der Universität Hannover eine Gefälligkeitsbescheinigung zum Weglassen des „Ehren halber“ schicken ließ?

Der Brief aus Hannover ist in der Behörde bereits bekannt.

Und Sie müssen jeden Tag für den Pressepiegel erst einmal im Hause eine Umfrage starten, ob Inhalte von Artikeln sich in der Behörde schon herumgesprochen haben?

Man muß schon entscheiden, in welchen Presseberichten das neueste drinsteht.

Weil das Papier so knapp ist?

Behörden sind schon aufgefordert zu sparen.

Der verehrte Honorarprofessor und Doktor Ehren halber Rittershaus hat Sie nicht zufällig aufgefordert, eine gewisse Auswahl zu treffen?

Nein.

Fragen: Silke Mertins

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