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Aufgepaßt

■ Fanny Müller:

Die Hamburgerin und der Hamburger neigen ja – aus Sparsamkeitsgründen, nehme ich an – zu einer verkürzten Sprechweise: „Das hört sich nich an“, „Das sieht nich aus“ oder „Gestern hab ich ein Mann gesehn“. Mit dem Verb „auf jemanden aufpassen“ wird es allerdings für Auswärtige problematisch.

„Paß auffen Hund!“ ist noch halbwegs zu verstehen, aber neulich, als ich vor Budnikowsky auf einen Bekannten wartete, der drinnen mit der Kassiererin eine Diskussion über die Vor- und Nachteile von Leder- bzw. Baumwollappen gegenüber Zeitungspapier beim Fensterputzen führte, sprach mich eine Frau an, die neben mir einen Kinderwagen parkte, ob ich mal 'n Moment das Baby passen könne. Nun bin ich ja von hier, deshalb konnte ich ihr ohne Zögern versichern, daß Babypassen eine meiner leichtesten Übungen sei.

Weshalb es aber andererseits, zumindest bei der älteren Generation, immer noch Jienshosen und Haarfrisur heißt, weiß ich beim besten Willen nicht.

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