KOMMENTAR: Aufenthaltsrechte
■ Die BremTec soll von der Uni in die Stadthalle
Wissenschaft und Wirtschaft sind in Bremen eine Ehe eingegangen, und die BremTec ist eines aus einer ganzen Reihe gemeinsamer Kinder. Bislang zeigte sich vor allem die Wirtschaft unzufrieden mit dem dreijährigen Balg, löst es doch bei weitem nicht die Erwartungen ein, die die Herren in den Nadelstreifen hegen. Das im Matsch der Parkplätze verschmutzte Kind soll zum Aufpäppeln in die City, die Weißkittel der Uni sollen sich, zumindest räumlich, von der BremTec trennen.
Die Ungleichheit in dieser Ehe zeigt sich jetzt, wo es um die Festlegung der Aufenthaltsrechte geht. Zur Klage hat die Uni keinen Anlaß: Die Ausgaben für die BremTec sind zwar politische Kosten, aber auch die müssen sich lohnen. Wer sich auf eine Zusammenarbeit mit der Wirtschaft einläßt, braucht sich nicht zu wundern, wenn das Geld die Richtung angibt.
Das einzig Erstaunliche an dem Vorgang ist, daß die BremTec jetzt womöglich noch chaotischer werden wird, als sie es bisher schon war. Aber das ist beim Umzug von einem Elternteil zum anderen ja meistens so.
Martin Christians
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen