: Auf die richtigen Ohren getroffen
betr.: „Anwälte der Vergangenheit“ (Anwaltskammer stellt Untersuchungen über jüdische Anwälte nach 1933 vor), taz vom 27. 11. 07
Das ist doch ein seltsam verdruckster Bericht! Es klingt gerade so, als hätte in der Berliner wie in der Bundesanwaltskammer alles schon bereitgelegen und als hätte jemand nur noch darauf warten müssen, dass endlich eine Delegation einer israelischen Anwaltskammer die richtige erlösende Frage stellt, und dann begann die Recherche. Was ich mir nicht vorstellen kann, denn schließlich hat solch eine Anwaltskammer ihre Quellen unmittelbar zur Hand.
Es dürfte wohl eher so gewesen sein, dass die Tel Aviver Delegation das Glück hatte, auf die richtigen Ohren zu treffen, so dass nun die Frage ist, ob die Ankündigung der Studie über die Schwierigkeiten der Wiederzulassung überlebender Anwälte durch die Kammerpräsidentin in der Presse ausreicht, um das Projekt zügig abzuschließen. Ist schließlich wiederum „nur“ eine Sache des Quellenstudiums – und von deren Bewertung. Und da bin ich gespannt, wer sich wozu trauen darf! CHRISTINE RÖLKE-SOMMER, Berlin
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