: Auf dem Teppich
■ Champions League: HSV spielt gegen Turin, Athen und La Coruña
Der Hamburger SV unternimmt eine Reise in die eigene Vergangenheit. In der Hauptrunde der Champions League wurden den Hanseaten gestern in Monte Carlo der spanische Meister Deportivo La Coruña, Panathinaikos Athen und Juventus Turin zugelost. Die Fans nicken bedächtig mit den Köpfen und erinnern sich an den größten Erfolg ihres Vereins: Am 25. Mai 1983 gewannen die Rothosen durch ein Tor von Felix Magath den Europapokal der Landesmeister, den Vorläufer-Wettbewerb der europäischen Spitzenliga. Auch damals hieß der Gegner Juve. Für die potentiell abergläubischen Fußballer selbstverständlich ein gutes Omen, schließlich erwartet der HSV die Italiener am 13. September als erster im Volksparkstadion.
„Eine Super-Auslosung“, freute sich Trainer Frank Pagelsdorf und erzeugte gleich eine enorme Fallhöhe, als er die Vorzüge der rivalisierenden Mannschaften charakterisieren sollte: „Turin kommt mit Zinedine Zidane, Athen mit Karl-Heinz Pflipsen und La Coruña ist als spanischer Meister ohnehin europäische Spitze.“ Pagelsdorf betonte aber auch gleich, dass sein Team in der Champions League in erster Linie etwas lernen möchte: „Diese Spiele sind eine einmalige Möglichkeit, internationale Erfahrung gegen erstklassige Konkurrenz zu sammeln.“ An den Einzug in die nächste Runde will Pagelsdorf vorerst noch keinen Gedanken verschwenden.
Auch Vorstandsvorsitzender Werner Hackmann bleibt zunächst auf dem Teppich: „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Der dritte Platz in unserer Gruppe und dann noch im Uefa-Cup spielen – das wäre doch toll.“ Unbescheidener präsentierte sich dagegen Sportchef Hieronymus: „Diese Gruppe halte ich aus sportlicher Sicht als durchaus machbar für uns.“
Doch bevor sich der HSV aufmacht, sich mit den internationalen Spitzenteams zu messen, geht eszunächst in tiefere Gefilde. Am Sonntag müssen sich die Hamburger mit einem Regionalligisten herumschlagen. Um 17 Uhr beginnt das Spiel beim Tabellenführer Nord, dem FC Erzgebirge Aue. In der ersten Runde des ganz banalen DFB-Pokals. else/lno
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