: Auf Hautpigmentierung reduziert
betr.: „Asylsuchende wollen aus Dessau flüchten“, „Hilfe kommt post mortem“, taz vom 19. 6. 00
Dass es sich bei dem in Dessau getöteten Alberto Adriano um einen „schwarzen Deutschen“ handelt, erfahren wir in der Unterzeile zur Aufmacherüberschrift auf Seite 1. Doch halt, „Erneuter Angriff auf Ausländer in Dessau“ heißt es im folgenden Satz. Also war Alberto Adriano auch ein Ausländer? Die taz scheint es selbst nicht genau zu wissen, ist doch ebenfalls die Reportage zum Thema „Tödlicher Ausländerüberfall in Dessau“ überschrieben, obgleich der wegen seiner Hautfarbe Ermordete offenkundig die deutsche Staatsbürgerschaft besaß.
Merkt ihr tazlerInnen denn gar nicht, dass ihr euch die Weltsicht der rechten Totschläger und deutschen SpießbürgerInnen zu eigen macht, wenn ihr die Persönlichkeit des dunkelhäutigen Opfers in eurer Berichterstattung wiederholt auf ebendiese Hautpigmentierung reduziert? [...] UWE TÜNNERMANN, Lemgo
Einen ganzen Artikel über Schwarze zu veröffentlichen und es fertig zu bringen, „Eine schwarze Woche liegt hinter Sachsen-Anhalt“ zu schreiben, ist ziemlich heftig. Selbst wenn es ironisch gemeint wäre, wäre es ziemlich daneben. Vor allem, dass es niemand auffällt. Denn ein paar Mitarbeiter werden ja wohl die Zeitung lesen. [...] MO RICH, Berlin
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