Auf Du und Du mit der Windenergie: SPD pro Wind
■ 50 Windkraftanlagen bis 2000 geplant
Bis zum Jahr 2000 sollen sich in Bremen rund 50 neue Windkrafträder an neuen Standorten drehen. Darauf haben sich nach längerem Koalitionshickhack die Bau- und UmweltpolitikerInnen von SPD und CDU geeinigt. Die Anlagen sollen ca. 49 Millionen Kilowattstunden pro Jahr leisten. Die Investitionssumme für die Anlagen liegt bei rund 73 Millionen Mark. Zudem soll der Senat ein Konzept für den Bau von 50 weiteren Anlagen bis zum Jahr 2005 vorlegen.
Mit dem Beschluß, der noch von der SPD-Fraktion abgeseg-net werden muß, damit er dann in der Bürgerschaft abgestimmt werden kann, endet vorläufig ein reichlich skurriler Koalitionsstreit. Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Jens Eckhoff hatte unerwartet seine komplette Fraktion hinter den Förderantrag bekommen – bis sich nicht minder unerwartet Widerstand in der SPD-Fraktion regte. Mehrere SPD-PolitikerInnen hatten Bedenken bei einigen Standorten, die ihrer Ansicht nach zu nah an Wohngebieten geplant seien. Resultat: Die SPD strich einige Standorte aus der Eckhoff-Liste. Was zu erheblichen Verstimmungen mit dem Koalitionspartner CDU führte, aber auch innerhalb der SPD-Fraktion.
Waltraud Hammerström, umweltpolitische Sprecherin der SPD, fand es „sehr unglücklich“, daß sich die Fraktion so entschieden hatte. „Dabei tragen wir die Förderung regenerativer Energien immer wie eine politische Monstranz vor uns her.“Umso glücklicher war sie nach dem neuen Beschluß. Gemeinsam mit Eckhoff. Nach den Schlichtungsgesprächen hat die Koalition nun nur einen möglichen Standort aufgegeben. In Arsten sollen nun keine Kraftwerke entstehen. Hammerström: „Wenn ich das sportlich sehe, dann war das ein Punktsieg für Eckhoff.“ J.G.
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