Auf Du und Du mit der Neuen Arbeit: Erwerbslos mit Niveau
■ Ein Kongress über Formen neuer Arbeit im Zeitalter hoher Erwerbslosigkeit
Wie ein moderner Dorfbrunnen müßte es werden, Bremens künftiges Arbeitszentrum: Ein Ort, wo man sich trifft um miteinander zu werkeln, Nachbarschaft zu pflegen und nebenbei, wie von selbst sich weiterzubilden. Das Bild vom Dorfbrunnen – gestern gegen Abschluß der dreitägigen Projektwerkstatt „Neue Arbeit“ vom Initiator Till Mossakowski im Bremer Projektehaus eingebracht – fand Zustimmung. War es doch nicht immer einfach sich vorzustellen, was denn nun in so einem Arbeitszentrum anderes passieren könne als in einem Kulturzentrum wie dem Schlachthof zum Beispiel.
Drei Tage lang hatten die bis zu fünfzig TeilnehmerInnen des Kongresses zusammengesessen und über neue Formen der Arbeit nachgedacht. Bremens Tauschring „Tauschwatt“ war dabei und aus den verschiedensten Ecken der Bundesrepublik hatte der veranstaltende Bildungsverein Initiativen eingeladen, die aus ihrer Erfahrung mit einem Arbeitsleben jenseits monetärer Entfremdung berichteten. Aus der Region Bitterfeld war ein Vertreter des Kreativzentrums Wolfen angereist, einem Haus mit fünfzig ABM-Kräften und der Möglichkeit für die BesucherInnen „einmal zu tun, was sie wirklich tun wollen“. Dies sollte nach der Lehre des amerikanischen Anthropologen Frithjof Bergmann vom „Center for New Work“ künftig ein Drittel der menschlichen Arbeitszeit beanspruchen: Die „Wirklich-Arbeit“, die neben weiteren Dritteln für traditionelle Erwerbsarbeit und Selbstversorgung die Arbeitswelt der Zukunft bilden soll. ritz
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