Auf Du und Du mit dem Konkurs: Wellensiek zufrieden
■ Costa II wird nicht in Bremen gebaut
Der Vulkan-Konkursverwalter Jobst Wellensiek (65) ist mit dem Ergebnis seiner Tätigkeit in Bremen nach einem Jahr zufrieden. „Es war nicht mehr herauszuholen“, sagte er am Donnerstag. Dies hätten ihm auch Insider bestätigt. Es sei gelungen, den Totalabsturz des zusammengebrochenen Bremer Vulkan-Verbundes zu verhindern. „Wenn man es schafft, ein Unternehmen, das sich in einer Insolvenz befindet, weiterzuführen, dann ist das eine erhebliche Leistung“, betonte er.
Enttäuscht ist Wellensiek nach seinen Worten darüber, daß er die Vulkan-Werft nicht weiterführen und erhalten kann. Aber immerhin seien bis August dort noch 1.100 Arbeitnehmer von einstmals knapp 2.000 beschäftigt. Mit der Ablieferung des letzten Containerschiffs am 15. August müsse nach Ersatzlösungen für die Beschäftigten gesucht werden. Dazu gehörten Überlegungen zu Gründungen neuer Unternehmen.
Der Konkursverwalter zeigte sich erfreut, daß beim Dieselmotorenwerk Vulkan (DMV/Rostock/Bremen) in Bremen 157 von 290 Arbeitsplätzen erhalten bleiben. Es gebe jedoch keine Standortgarantie. Zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern, der BvS und ihm zeichne sich eine Einigung über eine neue Gesellschaft ab.
Fest steht nach Wellensieks Angaben, daß die Hülle für das Kreuzfahrtschiff „Costa II“ nicht in Bremen oder Bremerhaven gebaut wird. Über den Verkauf des Rumpfes werde derzeit mit dem norwegischen Unternehmen Norwegian Cruise Lines (NCL) verhandelt. Der Vertrag stehe kurz vor der Unterzeichnung. Es gehe dabei um einen Kaufpreis von 45 bis 50 Millionen Mark. dpa
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