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Auch SPD begrüßt NATO–Vorschläge

■ Egon Bahr lobt: Das Ziel der Nichtangriffsfähigkeit beider Seiten ist richtig definiert / Auch die CDU und die FDP sind zufrieden / Die UdSSR bestätigt die Kontakte zwischen dem Warschauer Pakt und der NATO

Bonn/Brüssel (ap/dpa) - Die neuen Vorschläge der NATO– Staaten für Verhandlungen über eine Reduzierung der konventionellen Streitkräfte in Europa sind am Freitag in Bonn von CDU/ CSU und SPD nachhaltig befürwortet worden. Für die CDU/CSU bezeichnete der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Volker Rühe sie als realistischen und konstruktiven Ansatz zur Stärkung von Sicherheit und Stabilität in ganz Europa. Für die SPD betonte Präsidiums mitglied Egon Bahr, die Außenminister der NATO hätten das Ziel der Nichtangriffsfähigkeit beider Seiten und der Beseitigung jeder Überlegenheit richtig definiert. Die Verhandlungen könnten hoffentlich im nächsten Jahr beginnen. Die Vorschläge der NATO, die am Donnerstag bekannt wurden, sind eine Antwort auf Vorschläge des Warschauer Pakts für einen Abbau der konventionellen Streitkräfte in ganz Europa. Nach den Vorstellungen der NATO sollen diese Verhandlungen einmal im Rahmen der Stockholmer Konferenz unter den 35 KSZE–Staaten weitergeführt, zum anderen zwischen den 23 Staaten der Bündnisse in Ost und West geführt werden. Bundesaußenminister Hans– Dietrich Genscher erklärte seine „große Befriedigung“ über das Ergebnis desTreffens. „Wir haben die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß im kommenden Jahr mit der ganzen Entschlossenheit, die in diesem Kommunique und dem gestrigen Beschluß zum Ausdruck kommen, die Verbündeten sich darum bemühen werden, die Möglichkeiten zu nutzen, die sich aus neuen Ansätzen und auch neuen Interessen der neuen sowjetischen Führung ergeben.“ Die UdSSR hat am Freitag offiziell die Kontaktaufnahme des Warschauer Pakts zu Spitzenvertretern der NATO bestätigt. Die sowjetische Seite ging jedoch bisher nicht offiziell auf die Vorschläge der NATO–Außenminister ein.

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