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Atommüll: Wohin?

■ Rußlands Marine will im Pazifik erneut Atommüll verklappen

Moskau (AFP) — Trotz internationaler Proteste will die russische Pazifikflotte weiter Atommüll im Meer verklappen. Die russische Nachrichtenagentur Itar- Tass berichtete am Montag unter Berufung auf den Marine-Offizier Jewgeni Romanow, die Flotte wolle die Regierung in Moskau um eine entsprechende Genehmigung bitten.

Romanow weiß nämlich nicht mehr, wohin mit dem Atommüll, seit zwei alte Frachtschiffe randvoll beladen sind. Der Frachter TNT 27 mit einem Frachtraum von 900 Kubikmetern ist voll mit flüssigen radioaktiven Substanzen, auf dem Frachter TNT 5 sind bislang 400 Kubikmetern der gleichen Substanz untergebracht. Langfristig könne der Atommüll nicht auf den Schiffen liegenbleiben. Wenn er nicht ins Meer geschüttet werden könne, drohe eine ökologische Katastrophe an Land. Die russische Marine wolle die Schiffe in russischen Hoheitsgewässern im Pazifik entladen, bevor einer der Frachter kentere.

Die TNT 27 hatte im Oktober an der Verklappung von rund 900 Kubikmetern radioaktiver Flüssigkeiten im Japanischen Meer teilgenommen. Die Flüssigkeiten, die nach Angaben der russischen Regierung nur sehr schwach strahlen, stammen aus einer Werft für Atom-U-Boote in Wladiwostok. Es soll sich dabei um Kühlflüssigkeit aus den U-Boot-Reaktoren handeln.

Die Verklappungsoperation war von der Umweltorganisation Greenpeace aufgedeckt worden — kurz nachdem der russische Präsident Boris Jelzin in Japan zu Besuch gewesen war. Nach Protesten aus Japan hatte die russische Regierung darauf verzichtet, Mitte November erneut 800 Kubikmeter atomaren Flüssigmülls ins Meer zu kippen. Schon damals hatten Militärs vor der Strahlengefahr für die 800.000 Einwohner der Hafenstadt Wladiwostok gewarnt.

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