: Atomkraft trotz Erdbebengefahr
BERLIN taz ■ Noch mehr Atommüll: 23 Jahre nach dem ersten Spatenstich wurde am Freitag um 23.50 Uhr Ortszeit im brasilianischen Atomkraftwerk Angra 2 die erste sich selbst erhaltende Kettenreaktion eingeleitet. Der kommerzielle Betrieb soll im September starten.
Der rund zehn Milliarden Dollar teure Meiler steht in einer Bucht im Bundesstaat Rio de Janeiro – was ausgerechnet die einzige erdbebengefährdete Region des Landes ist. Seit Jahren kämpfen Umweltschützer gegen den 1985 in Betrieb genommenen, immer wieder leckenden Block 1. Erst kürzlich verschob die Bundesregierung eine Entscheidung über beantragte Hermes-Bürgschaften für den dritten Block, Angra 3. Denn Siemens Nuclear Power ist am Bau mit mehr als der Hälfte beteiligt: 2,7 Milliarden Dollar verdiente der Konzern für Angra 2, für Block 3 waren es bisher 1,3 Milliarden. SPI
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