■ Berliner Telegramm: Arztpraxen wegen Betrugsverdachts durchsucht
Wegen des Verdachts betrügerischer Abrechnungen hat die Staatsanwaltschaft zwei Arztpraxen durchsucht. Auslöser war eine Strafanzeige der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Betroffen von der bereits am Freitag erfolgten Durchsuchung waren nach gestrigen Angaben der KV eine orthopädische und eine anästhesiologische Praxis. Bei etwa 20 weiteren Orthopäden führte die KV sogenannte Plausibilitätsprüfungen durch. Auch sie sollen mehr abgerechnet haben, als eigentlich pro Tag und Patient möglich gewesen wäre. „Es handelt sich um die Spitze eines Eisbergs“, sagte eine KV-Sprecherin. Bei den zwei durchsuchten Praxen sei die Sachlage fast eindeutig. In einem Fall sollen Gespräche mit Patienten im Umfang von 20 Stunden täglich abgerechnet worden sein. Orthopäden im Westteil der Stadt werden seit längerem von der KV wegen überdurchschnittlicher Honorarforderungen beobachtet. Bei erwiesener Falschabrechnung stehen der ärztlichen Selbstverwaltung neben Schadensersatzforderungen auch Disziplinarstrafen bis zum Zulassungsentzug zur Verfügung. dpa
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