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Arzneimittel belasten Umwelt

Die Leuphana-Universität Lüneburg beteiligt sich an einem EU-Forschungsprojekt zu Umweltrisiken von Medikamenten. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer Datenbank mit Eigenschaften bestimmter Wirkstoffe, mit deren Hilfe ihr ökologisches Risiko bewertet werden kann. Zudem untersuchen die Wissenschaftler durch Literaturrecherche, Befragungen und Workshops mit Experten der Industrie, inwieweit Umweltaspekte bereits bei der Entwicklung von Wirkstoffen berücksichtigt werden können. In dem auf sechs Jahre angelegten Projekt arbeiten 25 europäische Partner zusammen. Medikamentenrückstände könnten in die Umwelt gelangen und dort Schaden anrichten, hieß es. Ein großer Teil der Medikamente lande nach der Ausscheidung in der Kanalisation. Einige Wirkstoffe würden in den Kläranlagen nur teilweise entfernt und fänden so ihren Weg in Oberflächengewässer oder ins Trinkwasser. Dies könne zum Beispiel zu einer Geschlechtsumwandlung bei Fischen führen, die durch die Rückstände der Antibabypille im Wasser ausgelöst werde. Dem Lüneburger Nachhaltigkeitswissenschaftler Klaus Kümmerer ist es der Leuphana zufolge bereits gelungen, ein Antibiotikum zu entwickeln, das nach seiner Verwendung zerfällt. (epd)

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