■ In Tiergarten tragen Sozialhilfeempfänger Amtsbriefe aus. Der Post gefällt die Idee ganz und gar nicht. Sie fürchtet um ihr Monopol und Arbeitsplätze. Jörn Jensen: „Gesetz des Marktes“
■ Vorläufige Bilanz schlechter als erwartet. Gewinne vor allem beim Telefonieren im Inland, Verluste bei Geräteverkauf oder Telefonzellen. Zahl der Beschäftigten schrumpft weiter
Heute brechen im neuen Briefzentrum der Post in Tempelhof moderne Zeiten an: Mit der Handarbeit am Postleitzahlfach und der Päckchenschlepperei ist es vorbei. Im Konzept „Brief 2000“ der privatisierten Post AG soll nur die Leistung zählen: Förderbänder, Videocodierer und Sortiermaschinen verarbeiten bis zu 4,5 Millionen Briefe täglich. Mit dem geruhsamen Postlerleben ist es endgültig vorbei: Die Angestellten werden zu Maschineninspekteuren oder sortieren per Hand den Ausschuß. ■ Von Peter Sennekap