Arbeiter werden verprügelt und entlassen, wenn sie sich für ihre Rechte einsetzen, sagt der Gewerkschaftsaktivist Amirul Haque. Brandschutz? Wird weitgehend ignoriert.
Mehr als 50.000 Fleece-Jacken ließ Kik in der abgebrannten Fabrik in Bangladesch nähen. Ein Brandschutzabkommen für mehr Schutz scheitert an einigen Konzernen.
TEXTILINDUSTRIE Bei einem Fabrikbrand in Bangladesch kommen mehr als 100 Menschen ums Leben. Das Land ist zum zweitgrößten Textilexporteur der Welt geworden
Die Discount-Kette Aldi könnte ihren Zuliefer-Arbeiterinnen deutlich bessere Löhne zahlen, sagen Arbeitsrechtler. In Bangladesh erhält eine Beschäftigte 20 Eurocent pro Stunde.
In Bangladesch können Arbeiterinnen, die für Lidl, KiK und Aldi Textilien nähen, trotz horrender Überstunden nicht von ihrem Lohn leben. Internationale Standards werden missachtet.
Zehn Prozent der Fabriken zahlen den erkämpften Mindestlohn nicht, Lidl verletzt weiter Sozialstandards. Die Kampagne für saubere Kleidung fordert eine EU-Regelung.
In Dhaka demonstrieren 15.000 Menschen für höhere Löhne. Bei Zusammenstößen mit Polizeikräften werden 25 Personen verletzt. Auch westliche Firmen von Produktionsausfällen betroffen
Der Kaffeekonzern veranlasst eine Zulieferfirma in Bangladesch, entlassene Beschäftigte wieder einzustellen. Diesen hatte man gekündigt, weil sie der Gewerkschaft beigetreten waren. Andere Missstände bestehen weiter: elf Euro Lohn pro Monat
Für preiswerte Klamotten in Europa wird in Bangladesch unter extremen Bedingungen geschuftet. Bis es schief geht. So wie in Savar, wo vor knapp einem Jahr eine Textilfabrik einstürzte. Die Opfer kämpfen bis heute um angemessene Entschädigung
In Bangladesch haben sich die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie in den letzten Jahren verbessert. Doch nun fürchtet das Land, dass die Billigkonkurrenz aus China, Pakistan und Indien diese Erfolge wieder zunichte macht