GROTELÜSCHEN Niedersachsens Landwirtschaftsministerin nach neuen Vorwürfen zunehmend unter Druck. Solidarität bekundet nur noch die Agrarindustrie, ihre Fraktion und die Kabinettskollegen schweigen
Der Präsident des niedersächsischen Landvolks nörgelt über neue Tierschutzbestimmungen, während eine Studie offenbart, wie Hühner und Puten in den niedersächsischen Mastbetrieben wirklich leiden.
Viele halten es für wahrscheinlich, dass Astrid Grotelüschen in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr zurücktritt. Das wäre ausgesprochen bedauerlich.
VERDACHT Niedersachsens Landwirtschaftsministerin bleibt in den Schlagzeilen. Vorwurf diesmal: Beihilfe zur illegalen Beschäftigung und zur illegalen Arbeitnehmer-Überlassung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt
In Ostfriesland sollen 27 Hähnchenmastbetriebe gebaut werden - in einer Gegend, in die Asthmakranke zur Genesung kommen. Doch Ställe verseuchen die Luft mit gefährlichen Bakterien.
Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat eingestanden, dass es Missstände in Geflügel-Mastbetrieben gibt. Es will jetzt Leitlinien zum Tierschutz entwickeln - zusammen mit der Industrie.
Mit der Anerkennung der Realität durch das Landwirtschaftsministerium ist noch nichts besser geworden. Dass eine vielversprechende Tierschutzoffensive aus Niedersachsen kommen wird, ist zu bezweifeln.
Investoren sollen im Emsland künftig ein Konzept vorlegen, wie sie Tiere bei einem Brand aus dem Stall retten können. Geflügelhalter nennen die Forderung "weltfremd".
BRANDSCHUTZ Auch offiziell setzt Landkreis Emsland Genehmigung von Geflügelfabriken aus: Künftig müssen sie die seit fast 40 Jahren geltende Brandschutz-Vorschrift der Landesbauordnung erfüllen
Obwohl Antibiotika bei Hühnern nur im Krankheitsfall verabreicht werden dürfen, steigt ihr Umsatz - vor allem in Niedersachsen. Die Politik fordert jetzt Aufklärung.