Vier Milliarden Euro wollte Islands Regierung an Großbritannien und die Niederlande zahlen - wegen der Pleite einer Bank. Die Isländer lehnten den Plan jetzt mit großer Mehrheit ab.
Der Inselstaat Island schuldet den Holländern und Briten Milliarden. Sollen die Bürger dafür aufkommen? Am Samstag stimmt Island in einer Volksabstimmung über ein entsprechendes Abkommen ab.
Das isländische Volk stimmt über die Rückzahlungen an ausländische Gläubiger der Icesave-Bank ab. Für den Schaden aufkommen wollen die Isländer zu Recht nicht.
FINANZKRISE Die Regierung einigt sich mit Großbritannien und den Niederlanden auf eine Zahlung der Einlagen bankrotter Banken. Die Opposition kritisiert „Erpressung“ durch EU
Das früh von der Krise getroffene Land rekonstruiert sein Bankensystem. Die Auslandsschulden der alten Finanzinstitute kommen den Steuerzahlern teuer zu stehen.
Die Währung stabilisiert sich, die Inflation sinkt, die Arbeitslosenrate auch - Island erholt sich. Der Grund: Fisch ist gefragt, der Wert des Fangs ist um knapp 30 Prozent gestiegen.
In Reykjavík kippt die erste Regierung in Europa über die Finanzkrise. Das Land steht am Abgrund. Am Wochenende demonstrierten 6.000 Menschen für sofortige Neuwahlen.
Protest gegen den Bankencrash: Hunderte Demonstranten fordern in Island den Rücktritt von Notenbankchef David Oddsson. Auch gegen die Regierung wird Druck gemacht.
Unter Druck wegen der schweren Finanzkrise sucht die isländische Regierung Schutz in der EU - und möglichst beim Euro. Die EU will Island willkommen heißen. Der Weg für Hilfskredite ist inzwischen frei.
Davís Oddsson dürfte bald wieder mehr Zeit für Ehefrau und Sohn sowie vielleicht eine neue Bühnenkarriere haben. Seine Politik hat Island in die schwerste Krise seiner Geschichte gestürzt.