Trotzdem läßt Bundesbank Währungsunion durchgehen. Im Bericht ans Kabinett legt sie den Regierungen aber nahe, einen strengeren Sparkurs durchzusetzen ■ Aus Bonn Bettina Gaus
■ Europäisches Währungsinstitut mahnt Bonner Regierung, weil die Gesamtschulden 1997 noch gestiegen sind. Stirnrunzeln über Schulden Belgiens und Italiens
Der Bundesfinanzminister will nicht mehr an die EU zahlen als bisher. Waigel hat den Widerstand organisiert: Österreich, Schweden und die Niederlande unterstützen ihn ■ Aus York Alois Berger
Bundesbank berechnet Inflationsrate neu: Die wahre Preissteigerung liege 0,75 Prozentpunkte unter der offiziellen Rate. Dennoch sei noch nicht mit Deflation zu rechnen ■ Von Nicola Liebert
■ Alle Kandidaten für die Währungsunion haben erfolgreich gespart. Die elf beitrittswilligen EU-Staaten drückten ihr Haushaltsdefizit unter die im Maastricht-Vertrag festgelegte Grenze. Deutsches Defizit liegt bei nur 2,7 Prozent
■ Der Euro lockt, und die Regierungen der meisten Mitgliedsstaaten der EU haben ihren Ländern einiges abverlangt, um die Kriterien für ein Ticket zur Europäischen Währungsunion einzuhalten. Gestern lagen die Konvergenzberichte von elf EU-Mitgliedern komplett vor: Alle Teilnahmewilligen blieben unter der 3-Prozent-Marke. Der deutsche Wirtschaftsminister konnte stolz den Traumwert von 2,7 Prozent Neuverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt verkünden. Aber um welchen Preis? Bezahlt haben die Kanken die immer mehr für ihre Medikamente drauflegen müssen. Bezahlt haben auch die Arbeitnehmer durch steigende Rentenversicherungsbeiträge. Und für Schienen, Gebäude und Schulen ist auch nichts mehr da.
Begleitet von einmaligem Medienrummel legten gestern vier Professoren Verfassungsbeschwerde gegen den Euro ein. Die frühe Einführung bringe „Unheil“. Die Argumentation umfaßt mehrere hundert Seiten ■ Aus Karlsruhe Christian Rath