Noch bis morgen kann die Springer AG Bedenken des Kartellamts gegen die Übernahme von ProSiebenSat.1 ausräumen. Die Wettbewerbshüter fürchten zu viel Macht für Springer. Konkurrent Bertelsmann nutzt sie bereits, sagt Politologe Kleinsteuber
Morgen endet für Springer die Frist, um das Kartellamt noch von seinen Fernsehplänen zu überzeugen. Mehr als guten Willen hat man aber kaum zu bieten. Es läuft wohl auf ein Verbot hinaus
Kartellamtspräsident Ulf Böge ist seit seinem Amtsantritt vor fünf Jahren zu einem wesentlichen Faktor in der Medienpolitik geworden – politischem Druck weicht er nicht
Mit Bertelsmann und ProSiebenSat.1 im Besitz von Springer stünden sich zwei Medienkonzerne gegenüber, die sich von der Konkurrenz verabschieden könnten
Nach einer Fusion mit ProSiebenSat.1 würde der Medienkonzern Springer seine Schmutzkampagnen im Fernsehen visuell verstärken, fürchtet Autor Günter Wallraff, der 1977 undercover bei „Bild“ als Redakteur arbeitete – und seitdem zu den schärfsten Kritikern des Boulevardblatts gehört
Medienexperte Wolf-Dieter Ring sieht die Meinungsvielfalt nicht gefährdet, wenn der Hamburger Verlag ProSieben-Sat.1 übernimmt. Außerdem müssen deutsche Medienunternehmen im internationalen Wettbewerb bestehen können