AGRARINDUSTRIE Niedersachsen diskutiert über artgerechte Hühnerhaltung. Landesamt hält Verstümmeln für unzulässig, Betriebe haben trotzdem weitergemacht. Ministerium will Schnäbelkupieren verbieten
TIERSCHUTZ Niedersachsens Agrarbranche steckt tief in den Negativschlagzeilen. Agrarminister Lindemann will deshalb den Tierschutz verbessern – innerhalb von sieben Jahren. Der Opposition dauert das zu lang
Hühnern wurden die Kämme gekürzt und die Zehen amputiert. Ein Gericht verhängte daher je 13.000 Euro Strafe gegen Chefs von Deutschlands größtem Legehennenzüchter.
LANDWIRTSCHAFT Cuxhavener Hühnerzüchter soll Küken vergast und Gliedmaßen amputiert haben. Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Das Unternehmen rechtfertigt die Tötung als weltweit gängige Praxis
MASSENTIERHALTUNG Eine Bürgerinitiative kritisiert in einem Brief an den niedersächsischen Ministerpräsidenten die Baugenehmigung für einen Hähnchenstall für 85.000 Tiere
NIEDERSACHSEN Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen (CDU) muss ihren Posten räumen – wegen ihrer privaten Verstrickung in die Putenmastindustrie
VERSTRICKUNG Niedersachsens Exministerpräsident Christian Wulff hatte Astrid Grotelüschen zur Agrarministerin ernannt, weil sie Putenunternehmerin ist – und genau deshalb musste sie nun zurücktreten
GROTELÜSCHEN Niedersachsens Landwirtschaftsministerin nach neuen Vorwürfen zunehmend unter Druck. Solidarität bekundet nur noch die Agrarindustrie, ihre Fraktion und die Kabinettskollegen schweigen
Der Präsident des niedersächsischen Landvolks nörgelt über neue Tierschutzbestimmungen, während eine Studie offenbart, wie Hühner und Puten in den niedersächsischen Mastbetrieben wirklich leiden.
Viele halten es für wahrscheinlich, dass Astrid Grotelüschen in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr zurücktritt. Das wäre ausgesprochen bedauerlich.
KONZEPT Niedersachsen bereitet sich auf die Rückkehr der Wölfe vor. Die Sicherheit der Menschen genieße oberste Priorität. Für verhaltensauffällige Tiere würde man bei Bedarf „geeignete Maßnahmen“ finden
Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat eingestanden, dass es Missstände in Geflügel-Mastbetrieben gibt. Es will jetzt Leitlinien zum Tierschutz entwickeln - zusammen mit der Industrie.
Mit der Anerkennung der Realität durch das Landwirtschaftsministerium ist noch nichts besser geworden. Dass eine vielversprechende Tierschutzoffensive aus Niedersachsen kommen wird, ist zu bezweifeln.
Investoren sollen im Emsland künftig ein Konzept vorlegen, wie sie Tiere bei einem Brand aus dem Stall retten können. Geflügelhalter nennen die Forderung "weltfremd".