Michaela Huth ist alleinerziehende Mutter. Die Kindergrundsicherung hätte der Familie einige Sorgen erspart, meint sie. Und hält es für ein Vorurteil, dass mehr Geld den Kindern nichts nütze.
Sozialverbände und Wissenschaftler fordern eine Grundsicherung bis zum 27. Lebensjahr. Die Finanzierung soll durch Abschaffung des Kindergelds und des Ehegattensplittings erfolgen.
Die ostdeutsche Zeitschrift "telegraph" erinnert an die Verfolgung von armen Menschen durch die Nazis in der "Aktion Arbeitsscheu". Die Autoren setzen sich dafür ein, dass für die Opfer endlich ein Gedenkort eingerichtet wird.
Rainer Forst, 44, Philosoph, Frankfurter Schule, kritisiert den inflationären Gebrauch des Begriffs Gerechtigkeit – und fordert Radikalisierung. ALG II anheben wie die SPD? Hartz IV abschaffen mit der Linkspartei? Das ist bloße Umverteilung. Er stellt die Machtfrage. Sind Sie ein Revolutionär, Herr Forst?
Weil es immer mehr Arme gibt, gibt es auch immer mehr Tafel-Einrichtungen. Und weil es immer mehr Tafeln gibt, machen diese sich gegenseitig Konkurrenz.
Die Finanzkrise bietet die Gelegenheit, eine Renaissance der Sozialpolitik einzuläuten. Nicht nur zum Schutz der Bürger. Sondern auch, um die Konkunktur zu stabilisieren.
Angela Merkel besetzt das Bildungsthema und lenkt von Fragen der Umverteilung ab. Der aktuelle Bildungsgipfel konzentriert sich bezeichnenderweise auf die Elitebildung.
Der Erzieher Ruben Umbehr ist fest angestellt. 37 Stunden in der Woche arbeitet der Erzieher in einem Frankfurter Kindergarten. Aber das Geld reicht nicht, deshalb muss er auch noch Pizza backen.
Am 14. März 2003 verkündet der SPD-Kanzler Gerhard Schröder die Arbeitsmarkt- und Sozialsystemreform Agenda 2010. Eine These lautet: Ohne sie hätte die Linkspartei im Westen nie Fuß gefasst. Stimmt das?