SÜDSUDAN Ihren dreijährigen Sohn Majok kann die Bauersfrau vielleicht noch vor dem Hungertod retten, mit der Spezialnahrung der Helfer. Aber dann gehen wohl ihre anderen Kinder leer aus, die in ihrer Hütte warten. Wer soll überleben? Ihr Mann ist schon tot. Ihre Felder hat sie im Krieg verloren. Ein typisches Schicksal im Südsudan. Wenn bald die Regenzeit beginnt, wird Hilfe noch schwieriger ▶ReportageSeite 3
Im Südsudan herrscht Hungersnot, auch weil Händler sich nicht ins Land trauen, sagt Arif Husain von der UNO. Der Markt für Lebensmittel funktioniert nicht mehr.
In der Kriegsregion im Westen des Sudan stehen die Zeichen auf Eskalation. Mangels internationalen Engagements sind die Friedensgespräche der Afrikanischen Union blockiert – und mangels Geld muss die UNO ihre Hungerhilfe im Sudan halbieren
Hamburger SchülerInnen, die für die Hungerhilfe im Sudan sammeln wollten, erhielten von mehreren Einkaufszentren dafür keine Erlaubnis. Der Tsunami war eine Ausnahme
In Darfur im Westen des Sudans werden Bauernvölker von Milizen vertrieben, ihre Dörfer von Hirtenvölkern übernommen. International wird dies als „ethnische Säuberung“ kritisiert. Unterstützen Hilfswerke das, wenn sie Vertriebene versorgen?
Mindestens ein Jahr lang, so schätzen Hilfsorganisationen, bleibt die Bevölkerung des umkämpften Südsudan noch von Nothilfe abhängig. Politische Konzepte zur Beendigung des Bürgerkrieges sind bisher nicht in Sicht ■ Von Peter Böhm
Die UN-Luftbrücke zur Versorgung der hungernden Zivilbevölkerung im Südsudan hat bisher den Hunger nicht gestillt. Zu groß sind die logistischen Probleme, zu unkontrollierbar der Verbleib der Hilfsgüter ■ Aus Marial Peter Böhm