FREIRÄUME Sie sind das stärkste Symbol gegen Gentrifizierung und steigende Mieten – und wenn es ernst wird, schließen sie Verträge. Die Hausbesetzer sind abgekämpft. Jetzt suchen sie nach neuen Strategien
Auch der letzte runde Tisch scheitert: Jetzt will das räumungsbedrohte Hausprojekt Liebig 14 in die Offensive gehen. 200 Unterstützer demonstrieren für die Besetzer - und versprechen "Taten statt Gerede".
Beim Intersquat-Festival wollen Aktivisten aus ganz Europa über Freiräume diskutieren. Davon gibt es nicht mehr viele in der Stadt. Einst besetzte Häuser sind geräumt, andere stehen kurz davor. Drei Beispiele
KREUZBERG Das Hausprojekt „Reiche 63a“ kämpft gegen eine angedrohte 100-prozentige Mieterhöhung. Der Bezirk als Vermieter sagt, es muss sein, weil er sonst selbst draufzahlt
Die Räumung des Umsonstladens in Prenzlauer Berg verläuft friedlich. Nach Vermittlung durch Grüne und Linke ist der Eigentümer zu neuen Gesprächen bereit.
AKTIONSTAGE Neun Tage lang wollen Linke für Freiräume in Berlin werben. Das Problem: Keine zwei Wochen vor Beginn hat das „Intersquat-Festival“ noch keinen Veranstaltungsort
Vor 20 Jahren wurde die "Jessi" in Friedrichshain besetzt. Bis heute ist das "Hippie-Haus" für seine Konzerthöhle Supamolly bekannt. Heute fühlen sich auch junge Familien dort wohl - auch der Gemeinschaftsküchen wegen.
Das Kunsthaus Tacheles ist nach der Wende über Berlin hinaus bekannt geworden. Jetzt soll ein Hungerstreik die von der HSH Nordbank angestrebte Räumung stoppen.
Das Tacheles erhält von allen Seiten Unterstützung - darüber freuen sich Vorstand Martin Reiter und die Künstler so sehr, dass sie andere für sich hungerstreiken lassen.
Eine Räumung des Tacheles ist vorerst abgewendet. Was langfristig mit dem Kunsthaus passiert, bleibt unklar. Sicher ist: Das Grundstück wird den Besitzer wechseln.
KREUZBERG Die Besucher eines Straßentheater-Festivals zeigen sich von der Besetzung des angrenzenden Bethanien weitgehend unbeeindruckt. Nur der Lärm während der Räumung durch die Polizei stört etwas