Behörden verweigern dem niederländischen Politiker Geert Wilders die Einreise. Er gefährde die öffentliche Sicherheit, so das britische Innenministerium.
Der "Koran-Film" von Geert Wilders war belanglos. Aber der Holländer steht für einen neuen Rechtspopulismus, der in Westeuropa mit dem Feindbild Islam Furore macht.
Nun gibt es doch Proteste gegen "Fitna": Die Islamische Partei in Malaysia fordert einen Boykott holländischer Waren, in Indonesien wird die Ausweisung von Niederländern gefordert.
Den Film des niederländischen Rechtsaußenpolitikers kann man getrost ignorieren. Weitaus problematischer sind seine rassistischen Ausgrenzungen von Muslimen.
Der Mord an Theo van Gogh vor drei Jahren hat die Debatte über den Islam verschärft. Doch wer die Aufklärung verteidigen will, darf sie nicht zum Kulturkampf missbrauchen.
Holland ist überall (7): Die Niederlande machen vor, was auch in Deutschland denkbar ist – Populismus und eine moralisierende Politik sollen den Sozialstaat ersetzen
Holland ist überall: Der Mord an Theo van Gogh wird als eine Art Kulturkampf begriffen. Doch die Fronten des Konflikts verlaufen nicht zwischen „dem Islam“ und „dem Westen“
Kanzler Schröder reist heute in die Niederlande. Dort wird geradezu hysterisch über die muslimische Minderheit diskutiert – gemeint ist damit eigentlich die unfähige Politelite
Mehr und mehr junge Muslime in den Niederlanden leben nicht mehr ernsthaft nach den Regeln des Korans. Dabei hat der Islam in Bildungseinrichtungen mehr Fuß gefaßt als in Deutschland. Viele muslimische Eltern entscheiden sich jedoch für eine gute Schule, unabhängig von der Religion ■ Von Jeannette Goddar