Zwei renommierte US-Professoren fragen, ob man die „Israel Lobby“ kritisieren darf – und liefern ein Lehrstück dafür, ab wann die Kritik an Juden zum Antisemitismus wird
Der US-amerikanische Rabbiner Jacob G. Wiener, geboren in Bremen und 1939 nach der Reichspogromnacht geflüchtet, kam zurück in die Stadt, die seine Mutter ermordet hatte
Im Zweiten Weltkrieg wollte die „New York Times“ so ausgewogen sein, dass sie ihren enormen Einfluss nicht für ein Ende des Holocaust in die Waagschale werfen wollte – wider besseres Wissen
Murat Kurnaz, der „Bremer Taliban“, sollte nach über dreijähriger Haft auf Guantánamo freigelassen werden. Die Auslieferung an die Türkei ist jedoch offenbar geplatzt. Kurnaz’ Anwalt spricht von „ungeheurer Mediengerüchteküche“
Die jüdische Traditionszeitung „Aufbau“ erscheint ab heute als Monatsmagazin. Früher schrieben Emigrantenwie Thomas Mann und Hannah Arendt für die Redaktion in New York, jetzt wird die Zeitschrift in Zürich gemacht
Spiel mit jüdischer Symbolik, spirituelle Masturbation oder Heilslehre: Das „Kabbalah Centre“ hebt die herkömmliche Opposition zwischen Religiosität und Weltlichkeit auf – und ist in Hollywood gerade ziemlich angesagt. Ihre Verkaufshits sind ein unscheinbares rotes Bändchen und ein teures Buch
Schluss mit Schtetl-Romantik und (anti)jüdischen Klischees, kleinlauten Juden und unhippen Traditionen. In Amerika beweisen junge, MTV-geschulte Juden, wie sich Jüdisches mit Hipness, Religiöses mit Coolness auf einen unterhaltsamen Nenner bringen lässt. Und wie! Bald auch in Deutschland
Während noch die Jubiläumsausgabe der jüdischen Emigrantenzeitung „Aufbau“ am Kiosk liegt, platzt der „Spiegel“ mit der Meldung von ihrem Aus in die Feierlichkeiten zum 70sten – eine Ente als Geburtstagsgeschenk?
Am Sonntag jährt sich zum fünften Mal die Eröffnung des Büros des American Jewish Committee in Berlin. Zuvor wollte keine jüdische US-Organisation im Land der Judenmörder tätig sein. Vom Wirken in der Öffentlichkeit – und Korridoren der Macht
US-Araber und -Juden wünschen sich gegenseitig innig das Schlechteste. Aber nicht alle. Wieder andere warten auf Anthraxpflaster gegen Zellulitis. Grüße von der Heimatfront