Westliche Regierungen veranstalten Zahlenspiele, um die Lage in Afghanistan schönzureden. Die Taliban warten ab. Ein Plan B für die Zeit nach dem Abzug fehlt.
Das jetzt mit Strafmaßnahmen belegte Haqqani-Netzwerk ist für medienwirksame Terrorangriffe in Kabul berüchtigt. Die Sanktionen erhöhen Druck auf Pakistan.
Wichtige Warlords rächen sich für die Kritik an ihren Menschenrechtsverletzungen: Zum ersten Mal unter Karsai steht in Afghanistan eine Partei vor dem Verbot.
Die meisten der über 3.000 Opfer gehen auf das Konto der Aufständischen. Dramatisch gestiegen ist die Zahl der Selbstmordanschläge. Die Nato soll Luftangriffe "überprüfen".
Die Regierung in Kabul bekommt die gewünschte Hilfszusage für eine weitere Dekade und gelobt Besserung. Es wurde sich auch auf Prinzipien eines Friedenprozesses geeinigt.
In Kabul hat sich vieles verändert. Es gibt neue Universitäten, Krankenhäuser, Medien. Doch was davon wird überdauern, wenn die westlichen Truppen abziehen?
Wie lässt sich die Zivilgesellschaft in Afghanistan stärken? Vor der Konferenz in Bonn diskutierten Delegierte und warnten vor einem zu schnellen Rückzug auf Kosten der Menschen.
Die Afghanen trauen weder der Regierung noch der internationalen Gemeinschaft. Die wichtigste Voraussetzung für Frieden ist Gerechtigkeit, sagt Exfrauenministerin Sima Samar.
Überfällig ist die Diskussion über das Gesamtbild der Tötungen von Zivilisten in Afghanistan. Der Preis, den Unbeteiligte für "gerechte Kriege" zahlen müssen, sollte offen benannt werden.
VERHANDLUNGEN Vertrauen und Versöhnung werden dem Land Frieden bringen – ein Gespräch zwischen Taliban Zaeef und Karsai-Berater Stanekzai, als wäre der Krieg schon vorbei. Selbst Frauenrechte trennen nicht mehr
Die "Übergabe der Sicherheitsverantwortung" in Afghanistan soll beginnen. Das sorgt in der Bevölkerung für gemischte Gefühle. Und schon zu Beginn zeigen sich Unschärfen.
Die Vorwürfe gegen die Taliban sind strategisch. Sie sollen davon ablenken, dass die afghanische Regierung im Zentrum und in der Provinz oft korrupt ist und repressiv vorgeht.
Die afghanische Regierung will von Hilfsorganisationen geführte Frauenhäuser übernehmen. Dann böten die Häuser keinen Schutz mehr vor Zwangsehen und Gewalt.
TALIBAN Nach dem fünften Attentat auf Tanklaster der Nato in Pakistan innerhalb von fünf Tagen ist die Versorgung der Truppen in Afghanistan mit Benzin und Dieselöl gefährdet. Alternativroute zu teuer