Die Regierungskoalition „Nationale Front“ erzielt ihr bisher schlechtestes Ergebnis. Trotzdem erkennt die Opposition die Wahl nicht an und kündigt Proteste an.
Elizabeth Wong, 37, ist eine progressive malaysische Politikerin. Ihr wurden jetzt an die Medien lancierte Fotos zum Verhängnis, die von ihr halbnackt im Schlafzimmer gemacht wurden.
Nun gibt es doch Proteste gegen "Fitna": Die Islamische Partei in Malaysia fordert einen Boykott holländischer Waren, in Indonesien wird die Ausweisung von Niederländern gefordert.
Bei Parlamentswahlen verliert die Nationale Front ihre Zweidrittelmehrheit. Premierminister Badawi lehnt Rücktritt dennoch ab. Zugelegt hat die Gerechtigkeitspartei von Anwar Ibrahim, der eine heterogene Opposition anführt
Die vorgezogenen Neuwahlen im asiatischen Vielvölkerstaat Malaysia werden an der ethnischen Ausrichtung der Politik des Landes ebenso wenig ändern wie an den Machtverhältnissen. Vorsorglich knebelt die Regierung oppositionelle Stimmen
Entgegen vorherigen Ankündigungen will der malaysische Politiker Anwar Ibrahim sich doch nicht für den Vorsitz der Gerechtigkeitspartei bewerben. Das spielt der Regierung in die Hände. Die, so meinen Beobachter, will ihn ausbooten
Die Parlamentswahlen in Malaysia entscheiden vor allem über das künftige Gewicht des politischen Islam. Am erneuten Wahlsieg der Parteien des autoritären Premierministers Mahathir zweifelt niemand ■ Von Jutta Lietsch