WILDBAD KREUTH Früher verbreitete die CSU vom Tegernsee aus Angst und Schrecken. Heute fürchtet sie sich hier eher vor sich selbst. Denn der Ort ist ideal für Intrigen
Der Vorstand der CDU-Schwesterpartei beschäftigt sich mit dem schlechten Ergebnis bei der Bundestagswahl. Parteichef Horst Seehofer will lieber keine allzu tiefe Analyse.
CSU Beim kleinen Parteitag bleibt die Rebellion gegen Horst Seehofer aus. Auf einmal möchte niemand mehr etwas gegen ihn sagen. Auch Ex-Parteichef Erwin Huber ist heute „stolz auf die CSU“
Auch Seehofer liebt die Show in Berlin, doch er sagt schon seit Monaten, dass ihm der Job als Landesvater eigentlich kaum Spaß mache. Und Erfolge kann er keine vorweisen.
Mit 13 ruft Philipp Hasselbach aus Neugier bei der NPD an, mit 21 ist er Direktkandiat in München-Land. Von seiner "nationalen Gesinnung" spricht er, wie andere über "Umweltbewusstsein".
Mit Markus Rinderspacher hat die bayerische Landtags-SPD ihren jüngsten Abgeordneten zum Fraktionschef gemacht. Er warnt: Der SPD-Absturz ist noch nicht vorbei.
Die Partei rebelliert gegen Chef Horst Seehofer. Für einen Putsch fehlt noch das Personal. Doch Karl-Theodor zu Guttenberg bringt sich schon in Stellung.
Vom sonst so lauten Horst Seehofer kommen nach dem schlechten Wahlergebnis leisere Töne. Noch nie in 60 Jahren Bundestagswahl war die CSU schlechter als vergangenen Sonntag.
Die Liberalen versprechen stets, die Bürokratie abzubauen. Sind sie in Regierungsverantwortung, wird kaum etwas umgesetzt. Bei der Wahl könnten die Liberalen indirekt von einer Regelung für Überhangmandate profitieren. Denn die spielt der Union in die Tasche
Horst Seehofer verspricht: Kein Wahlkampf mit der Bluttat. Doch der Rest der Partei treibt das Spiel weiter. Seehofer ruderte zwar zurück, macht aber Stimmung gegen "Killerspiele".
Florian Pronold ist Vorsitzender der Bayern-SPD und soll sie wieder zu Stolz und Stärke führen. Doch statt Bierzelte kann er nur dunkle Hinterzimmer füllen. Ein Lokaltermin.
Nach den Anti-Atom-Protesten am Samstag kündigt die CSU eine härtere Gangart gegenüber der Atomindustrie an. Und auch die FDP hat "nicht nur Atom im Kopf".