Nach tagelanger Unsicherheit steht der Präsident der größten arabischen Republik fest: Mohammed Mursi. Das Militär hat sich auf die Verkündung des Ergebnisses vorbereitet.
Der Ausgang der Präsidentenwahl bleibt umstritten. Die Generäle kann der künftige Staatschef nicht antasten. Sie behalten volle Legislativgewalt und wollen auf Immunität pochen.
Die Arbeit der Verfassunggebenden Versammlung wird ausgesetzt. Liberale Politiker, Kopten und Wissenschaftler hatten das Gremium aus Protest verlassen.
Der Islamist und Millionär Chairat al-Schater will ägyptischer Präsident werden. Er ist innerhalb der Muslimbrüder gut vernetzt und saß bis zu Mubaraks Sturz im Gefängnis.
ÄGYPTEN In einer Kehrtwende nominiert die Muslimbruderschaft einen eigenen Präsidentschaftskandidaten. Der Sieg von Chairat al-Schater steht damit noch nicht fest
PROZESS Ein ägyptisches Gericht beschuldigt internationale Organisationen, Unruhe zu stiften. Der Ärger der Besucher im Saal richtet sich gegen die Militärführung. Menschenrechtler: Politisch motiviertes Verfahren
Die Salafisten werden zweitstärkste Kraft im ägyptischen Parlament sein. Nach außen geben sie sich moderat, doch bei den Wählern punkten sie radikalen Sprüchen.
60 Prozent der Wahlberechtigten in Ägypten nahmen an der ersten freien Abstimmung seit 1952 teil. In einigen Wahllokalen mussten Urnen nachgefordert werden, weil sie überfüllt waren.
Das alte Regime ist gestürzt. Doch Streiks und Demos gegen korrupte Verwaltungen gehen weiter. Auch in Mahalla. Dort entflammten schon 2006 Proteste gegen Mubarak.
Eine Reformkommission arbeitet an Gesetzen für einen friedlichen Übergang in die Demokratie zu organisieren. Bis es so weit ist, kann es noch Monate dauern.
Noch ist völlig unklar, wer das Vakuum nach Husni Mubarak füllen wird. Innerhalb der Opposition ist vor allem eine Zusammenarbeit mit den Muslimbrüdern umstritten.
Muslimbrüder und Liberale boykottieren die zweite Runde der ägyptischen Parlamentswahl. Mubaraks Regierung habe "das Versprechen fairer Wahlen gebrochen".
ÄGYPTEN Jeder weiß schon im Voraus, wie die Wahlen im Land am Nil ausgehen werden. Denn nicht jeder darf an die Urne gehen und seine Stimme abgeben. In der Provinz kommt es zu Auseinandersetzungen