Bouteflika regiert seit rund 20 Jahren. Der Druck von der Straße hat ihn nun dazu gebracht, bei einer Wiederwahl die eigene Amtszeit abkürzen zu wollen.
44 Organisationen wollen ins algerische Parlament einziehen. 21 Parteien sind zur Wahl zugelassen, 7 davon sind religiös. Die Algerier interessiert das nicht.
Nach den Erfolgen in den Nachbarländern sind auch die Islamisten in Algerien optimistisch. Ein halbes Jahr vor den Parlamentswahlen erhoffen sich gleich drei Parteien Chancen.
Angeblich haben 75 Prozent der wahlberechtigten Algerier abgestimmt. Mehr als 90 Prozent votierten dabei für den bisherigen Staatschef Bouteflika. Ein Schelm, wer Böses denkt.
Kurz vor den Parlamentswahlen ist das Vertrauen der Algerier in ihre politische Klasse gering. Denn nach dem Bürgerkrieg blüht die Wirtschaft – aber kaum etwas davon kommt bei den Menschen an. Immer öfter entlädt sich spontaner Protest
Die Parlamentswahlen in Algerien machen deutlich, wie viele Menschen sich von der Politik abgewandt haben. In dem „Todesdreieck“ südlich der Hauptstadt nimmt die Gewalt wieder zu. Hier wurde kürzlich der GIA-Chef von der Armee erschossen
In Algerien strömen die Menschen für eine gesellschaftliche Aussöhnung an die Urnen. Die Wahlbeteiligung ist hoch. Der Sieg der Option von Präsident Bouteflika gilt dabei als sicher ■ Aus Benthala Reiner Wandler
Obwohl sich alle sechs Oppositionskandidaten zurückgezogen haben, finden die Präsidentschaftswahlen statt, als sei nichts geschehen. Nur die Wähler bleiben aus. Das Ergebnis steht trotzdem bereits vorher fest ■ Aus Algier Reiner Wandler