Belgien scheint vor einer Spaltung zu stehen und keiner regt sich auf. Das ist völlig angebracht, denn das Land funktioniert auch ohne stabile Regierung.
Am Sonntag ist Parlamentswahl in Belgien, gewinnen werden wohl die flämischen Separatisten. Die Konflikte, an denen der Staat nun zu zerbrechen droht, sind weitergewachsen.
König Albert II. hat das Rücktrittsgesuch der Regierung Leterme jetzt doch angenommen. Im Juni könnte ein neues Parlament gewählt werden. Eine Lösung der Krise bleibt fraglich.
Die aktuelle Krise offenbart, dass der Kompromiss zwischen den Sprachgruppen in Belgien kaum noch gepflegt wird. Auch Politiker beherrschen ihn nicht mehr.
Steht Belgien vor dem endgültigen Zerfall? Die Wallonen fürchten um ihre Privilegien, die Flamen wollen keinen neuen Kompromiss. In diesem Konflikt steckt viel Geschichte.
Vor vier Monaten wurde in Belgien gewählt und es gibt keine neue Regierung. Flämischen Parteien fordern mehr Autonomie, viele Flamen würden sich gern von der Wallonie lossagen.
Bei den Kommunalwahlen erreicht der Vlaams Belang in Antwerpen ein Drittel der Stimmen. Allerdings kann die Partei kein Bürgermeisteramt im Land übernehmen. Das Ergebnis gilt als Stimmungsbarometer für die Parlamentswahlen im Frühjahr
Am 13. Juni wählt Europa. Und wundert sich anschließend, wer so alles im Parlament sitzt. Die taz blickt vorab auf die Kandidaten und Parteien der einzelnen Länder. Heute: Belgien und Österreich
Bei den Parlamentswahlen fahren Liberale und Sozialisten eine komfortable Mehrheit ein. Premier Guy Verhofstadt hat gute Chancen auf eine zweite Amtszeit. Auch der nationalistische Vlaams Blok legt zu. Grüne müssen schwere Verluste hinnehmen