Generalbundesanwalt Kay Nehm nimmt keine Ermittlungen gegen den US-Verteidigungsminister wegen Folter im Irak auf. Ob Rumsfeld zur Sicherheitskonferenz nach München kommt, ist ungewiss
Der US-Kongress beginnt mit den Anhörungen des designierten Justizministers Alberto Gonzales. Als Rechtsberater hatte er geschrieben, Genfer Konventionen und Folterverbot müssten im Antiterrorkampf nicht beachtet werden – jetzt ist er empört
Der Verteidigungsminister denkt laut über Bundeswehrsoldaten im Irak nach – aber wusste er, was er tat? Der Kanzler gelobt eilig: Es bleibt beim Nein zu einem Einsatz
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld gibt zu, dass es „keine harten Beweise“ für Kontakte zwischen al-Qaida und Saddam Hussein gibt – wie er und der Vizepräsident stets behauptet hatten
Bei Anschlägen auf Umweltministerin und Bildungsminister in Bagdad sterben fünf Bodyguards. Ultimatum an Milizen in Nadschaf. Deutscher Botschafter tritt Amt an
Die Existenz eines Rechtsgutachtens über die Möglichkeiten, gegen mutmaßliche „Terroristen“ Folter anzuwenden, beleuchtet erneut, dass hinter den Folterungen von Abu Ghraib nicht Einzelne stecken, sondern ein System, abgesegnet von ganz oben
Weitere Enthüllungen über Misshandlungen in US-Gefängnissen im Irak verdichten den Eindruck, dass es sich um eine Kombination aus systematischem Versagen militärischer Befehlsgewalt und beabsichtigter Rechtlosigkeit handelt
In den USA richtet sich das öffentliche Augenmerk vor allem auf die politisch Verantwortlichen für die Misshandlungen im Irak, aber auch in Afghanistan
Selbst im Pentagon wird Kritik an der US-Strategie im Irak laut. Derzeit wird erörtert, wie die Besatzungsmacht sich aus dem Konflikt zurückziehen kann