NORDRHEIN-WESTFALEN Rot-rot-grüne Gespräche nach Streit um Verhältnis zur DDR beendet. Die SPD will lieber mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) verhandeln
Für einen kurzen Moment keimte die Hoffnung, eine linke Koalition in NRW sei möglich – und könnte vielleicht ein Modell für den Bund werden. Es wurde eine große Chance vertan.
SPD und Grüne sprechen am Donnerstag erstmals mit der Linkspartei über die Bildung einer rot-rot-grünen Landesregierung. Bei den Linken herrscht Misstrauen.
Die Linkspartei hat sich einst in der Opposition zu Rot-Grün gegründet. Ihre Existenz konfrontiert die SPD mit ihrer eigenen Vergangenheit, mit der sie selber nicht umzugehen weiß.
Nach dem Vorbild Hessen können nur Neuwahlen Jürgen Rüttgers retten. Jedenfalls wenn weder eine rot-rot-grüne Landesregierung noch eine große Koalition zustande kommt.
Pinkwarts Avancen pro Ampel hatten wenig mit Überzeugung zu tun. Es ging nur darum, eine ordentliche Fallhöhe für die in die Ecke getriebenen SPD und Grünen zu erzielen.
Die FDP in der Schmollecke: Die Liberalen wollen in die Opposition – weil SPD und Grüne auch mit den Linken reden. Die wären "kommunistische Verfassungsgegner".
Nichts scheint ausgeschlossen. Sagt die FDP bald: "Wir sprechen nicht mit Parteien, die mit Parteien sprechen, die Koalitionsgespräche mit Extremisten führen"?
REGIERUNGSBILDUNG SPD und CDU wollen beide die Regierung bilden. Miteinander? Zunächst wird die SPD mit den Grünen sprechen, dann mit der FDP. Die ziert sich aber wegen der Linken
In der Debatte über eine Ampelkoalition in NRW liegt eine Chance für die FDP. Die angeblich privilegierte Partnerschaft zur Union ist den Liberalen zur Fessel geworden.