Auch ein Jahr nach dem Krieg bewegt sich im Staate Milosevic’ nichts: Die Opposition weiß, dass nur der Wandel den Verfall aufhalten kann. Der aber ist für das Regime lebensgefährlichvon ANDREJ IVANJI
Milosevic' Gegner wollen jetzt ein Gegenparlament samt Übergangsregierung einsetzen. Diese Initiative droht die serbische Opposition wieder zu spalten ■ Aus Belgrad Ivan Ivanji
In Belgrad protestierten rund 40.000 Menschen gegen Milosevic. Mühsamer Kampf gegen die Apathie der Bevölkerung. Milosevic setzt auf den Selbstzerfall der Opposition ■ Aus Belgrad Andrej Ivanji
■ In Belgrad demonstrieren 75.000 Regimegegner gegen Präsident Milosevic. Nur wenige Stunden vor der geplanten Großdemonstration warnt die Staatsführung vor Sprengstoffanschlägen
Der Oppositionsführer Zoran Djindjic ist Liebling des Westens. Doch er hat auch keine Scheu, sich mit Extremisten zu zeigen. Bei den Opfern der Kriege hat er sich bis heute nicht entschuldigt. Ein Porträt ■ Von Erich Rathfelder
■ Vehement fordert die serbisch-orthodoxe Kirche Milosevics Rücktritt. Plötzlich sind auch Oppositionelle Gottes Kinder. Zeiten, als die Kirche Nationalismus predigte, sind vergessen
Nur wenn die Großdemonstration heute in Belgrad ein Erfolg wird, besteht überhaupt eine Chance auf einen Wandel. Doch die Opposition ist verzankt. Gemeinsame Forderungen gibt es nicht ■ Aus Belgrad Andrej Ivanji
■ Noch ist unklar, wohin die Reise geht in Serbien. Es verdichten sich jedoch die Hinweise, daß Milosevic mit friedlichen Mitteln überleben will. Demonstrationen werden genehmigt
Nach dem Krieg im Kosovo will die Mehrheit der Montenegriner einen unabhängigen Staat oder allenfalls noch eine lose Konföderation mit Serbien. Über einen Volksentscheid wird bereits diskutiert ■ Aus Podgorica Thomas Schmid
■ Miodrag Vlahovic, Präsident der „Bewegung für ein unabhängiges Montenegro“, fordert ein Referendum und kritisiert den Westen, der sein Land weiter an Serbien ketten will
■ Nenad Canak, der Vorsitzende des Sozialdemokratischen Bundes der Wojwodina, kann sich ein weiteres Zusammenleben der Ethnien im Kosovo kaum vorstellen. Er fordert ein föderales Serbien mit weitgehender Autonomie der einzelnen Landesteile