Nicht einmal der US-Präsident schafft es, den Klimagipfel herumzureißen. Denn der Streit zwischen den USA und China ist noch vertrackter als der zwischen Nord und Süd.
Kanzlerin Angela Merkel tritt in Kopenhagen als Vorkämpferin auf. Doch die Alleinherrschaft übers Klima hat sie längst nicht mehr. Zudem sind die Verhandlungen zu festgefahren.
Nachts sah es nach Scheitern aus, seit Donnerstag wird in Kopenhagen wieder verhandelt. Die USA machen erste Zugeständnisse bei den Hilfen für arme Länder.
GIPFEL Das FDP-geführte Wirtschaftsministerium verliert die Zuständigkeit für internationale Gipfel. Kanzlerberater Weidmann, bislang nur Organisator für G 20, bereitet nun alle Wirtschaftstreffen vor
Premier Brown und Nato-Generalsekretär Rasmussen sind für den Abzug erster ausländischer Truppen aus Afghanistan ab 2010, wollen die Truppen insgesamt aber aufstocken.
Die Kanzlerin will an der UN-Klimakonferenz teilnehmen – angeblich "um zu retten, was noch zu retten ist". Nach 2012 gäbe es kein völkerrechtlich verbindliches Klima-Abkommen mehr.
Mit seinem Vorstoß für eine Steuer auf Finanztransaktionen beißt der britische Premier Brown bei USA und IWF auf Granit. Stillstand auch beim Thema Klimaschutz.
Während sich Union und FDP über Treibhausgase streiten, wehrt sich die CSU gegen Genpflanzen. In Umfragen fordern die Wähler fast einstimmig "ehrgeizige Klimaziele".
Der UN-Klimagipfel beginnt mit Appellen. Umweltschützer vermissen neue Zusagen und kritisieren Fernbleiben von Merkel. Die schickte bloß eine Videoansprache.
EDITORIAL Manager und Minister können es wieder lockerer angehen lassen. Denn der Preis für schnelle Erfolge im Kampf gegen die Krise war der Frieden mit der Finanzwirtschaft. Es fehlt jeder Mechanismus, neues Denken in die Zonen der Macht eindringen zu lassen
POLITIK Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) wirbt für eine weltweite Steuer auf finanzielle Transaktionen. Er lobt Merkels Krisenstrategie – und schimpft auf die Union
WIRTSCHAFTSPROGNOSEN Was die Zukunft bringt – wirtschaftlich? Einst fand man dies mit Astrologie heraus, heute mit Orakeln von Ökonomen. Was sie eint? Religiöse Inbrunst!
Die EU-Kommission schlägt jährlich 15 Milliarden Euro als Beitrag Europas zu den Kosten des Klimawandels vor. Die Kritiker halten dies für deutlich zu niedrig und sprechen von einem "negativen Signal".
Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen will Nato-Generalsekretär werden. Die Türkei lehnt das ab. Ende Juli scheidet der bisherige Amtsinhaber aus.
Die Regierungschefs der G-20-Staaten einigen sich darauf, dem Internationalen Währungsfonds mehr Geld zu geben und Finanzmärkte stärker zu kontrollieren.
Auf dem Gipfel in London werden zehn Schwellenländer teilnehmen. Aber die Erweiterung genügt der indischen Ökonomin Jayati Ghosh nicht. Sie fordert einen "Marshallplan für den Süden".