Noch immer kämpfen Rebellen gegen Gaddafi-Anhänger. Doch der Aufbau der Zivilgesellschaft hat längst begonnen, meint Fatih Baja, Mitglied des Übergangsrates.
SUCHE Mehrere tausend Personen sind während der Kämpfe verschwunden. In Tripolis suchen verzweifelte Angehörige mit Hilfe des Roten Kreuzes nach ihren Verwandten
In Libyen vermischen sich alte Strukturen und revolutionäre, islamistische und säkulare. Geht das gut? Sicher ist: Die Menschen auf den Straßen haben zu viele Waffen.
Mithilfe des Fußballs wurde schon oft die Liebe des Volkes erkauft. Wenn man aber so dumm ist sich gegen die Fans zu stellen, geht das schief. Siehe Libyen.
LIBYEN Eine hochrangig besetzte Wagenkarawane aus Libyen durchquert den Nachbarstaat Niger. Aber Gaddafi bleibt verschollen. Venezuelas Hugo Chávez ruft ihn zum Widerstand auf
GEHEIMDIENST Wie der Westen den libyschen Diktator liebkoste, bevor er ihn wegbombte: Die CIA überließ Gaddafi Terrorverdächtige zur Folter, Großbritannien versorgte ihn mit Infos über Oppositionelle, und auch die Deutschen kooperierten mit Libyens Sicherheitsdiensten
Die Kumpanei der Natostaaten ging soweit, dass den Gaddafi-Handlangern sogar Oppositionelle frei Haus geliefert wurden, damit sie dort unter Folter verhört werden.
LIBYEN Die Pariser Konferenz beschließt, dass die eingefrorenen Konten des Gaddafi-Regimes aufgetaut werden. Der Wiederaufbau hat Priorität. Über die Ausbeutung der Ölreserven wurde offiziell nicht gesprochen. Gastgeber Sarkozy ließ sich als Sieger feiern
Jedes Jahr am 1. September feierte Muammar al-Gaddafi am Grünen Platz in Tripolis seine Dauerrevolution. 41 Jahre lang. Dieses Jahr feiert dort das Volk.