Die Empörung über dramatische Preissteigerungen bei Erdöl und Lebensmitteln wächst. Spekulanten werden dafür verantwortlich gemacht. Aber keiner weiß, ob das stimmt.
Auf dem Krisengipfel hagelte es Vorwürfe: Spekulanten seien schuld am hohen Ölpreis, sagt die Opec. Mehr Ölförderung fordert der Westen. König Abdullah will einen Opec-Hilfsfonds für arme Länder einrichten.
Die Organisation Data fordert die G-8-Staaten auf, ihre vollmundigen Zusagen umzusetzen. Von den angekündigten 22 Milliarden Euro für Entwicklungshilfe stünden erst 3 Milliarden bereit.
Der Westen hat bei der Geberkonferenz für Afghanistan im Paris die letzte Chance verpasst. Statt Diskussion gab es eine Showveranstalung. Geld fließt - aber an die falschen Stellen.
Schäuble will nun doch nicht Fingerabdrücke auf Personalausweisen speichern lassen - die Sache bleibt freiwillig. Unsicher sind die neuen Ausweise mit biometrischem Bild trotzdem.
Auf einer Geberkonferenz in Paris beraten 50 Staaten, wie viel Geld nach Afghanistan fließen kann. Die bisherigen Hilfsgelder funktionieren schlecht oder fließen zurück in den Westen.
Der UN-Welternährungsgipfel endet dürftig. Maßnahmen gegen die Hungerkrise werden an den neuen Krisenstab delegiert. Argentinien blockiert den Abschluss.
Beim G-8-Gipfel 2007 versprachen die Mächtigen der Welt viel für Klima und Entwicklungshilfe - und hielten wenig. Nachsitzen heißt es beim Folgegipfel auf Hokkaido.
Reichtum garantiert heute nicht mehr Nahrungsmittelsicherheit für die Zukunft - das ließ die Teilnehmer vor Antikrisenstrategien scheuen. Wichtige Stimmen wurden erst gar nicht gehört.
Die Bundesregierung begrüßt das Verbot von Streubomben als "Meilenstein". Doch tatsächlich hat Deutschland auf der Dubliner Konferenz weitreichende Ausnahmen bewirkt.
Ein feines Abkommen: Streubomben-Anwenderstaaten fehlten und Deutschland verzeichnet das zweifelhafte Verdienst, den Vertragstext so weit wie möglich aufgeweicht zu haben.
Gemischte Bilanz für den Vertragstext zum Streubombenverbot: Zum einen gewährt er viele Ausnahmen - andererseits wird ein Typ mit besonders hoher Blindgängerquote endlich verboten.
Die Außenminister der Arktis-Anrainerstaaten wollen die Nordpolarregion gern ohne internationale Einmischung untereinander aufteilen. Und sich dabei aber immerhin an Regeln halten.
Beim Treffen der G-8-Regierungschefs Anfang Juli auf der Insel Hokkaido ist wenig Protest zu erwarten - der Zustand der japanischen Linken ist desolat.
Die fünf Anrainerstaaten der Arktis maßen sich das Recht auf Ausbeutung an. Doch dieser Anspruch muss in Frage gestellt werden - zum Schutz der Arktis.
Die UN-Artenschutzkonferenz stretiet über Nachhaltigkeitskriterien für Agrosprit. Umweltminister Gabriel kritisiert "Extrempositionen auf beiden Seiten".
Die neue Runde der Weltklimadiplomatie beginnt mit einem Skandal: US-Präsident Bush kündigt an, dass die USA ihre Emissionen erst in über 15 Jahren reduzieren wollen.