Für Sonny Rollins war Jazz immer mehr als bloß Backgroundmusik für eine Cocktailparty. Heute wird der Tenorsaxofonist 70 Jahre alt. Ein Gespräch über künstlerische Selbstverwirklichung, den alltäglichen Rassismus gegenüber afroamerikanischen Musikern und den Sound zur Geschichte der Sklaverei
In der sozialkritischen Tradition des Jazz: Ein Gespräch mit Abbey Lincoln über afroamerikanische Selbstfindung, über Tin-Pan-Alley-Schlager und Schreie in der Musik, zum 70. Geburtstag der Sängerin
New York im Jazzfestivalfieber: Die Knitting Factory expandiert nach Hollywood und demnächst auch Berlin, und Elvis Costello spielt in der ersten Rockoper seines Keyboarders einen Alkoholiker mit getönter Brille und Oberlippenbart
Mit 60 Jahren endlich Mensch sein: Der Jazzer Herbie Hancock über Musik als Ausdruck des Lebens und seine Lehrjahre mit Miles Davis, über Improvisationsdialoge via Internet, sein etwas anderes Tribut-Album „Gershwin’s World“ und die Fallen des Neotraditionalismus
Miles Davis machte auch ihn zum Sonderfall: Pat Metheny über „linken“ und „rechten“ Jazz, die Miniaturschulen der Jazzgitarristen und die Schwierigkeit, mit Gitarre glücklich zu sein
■ Am Montag ist Lester Bowie gestorben. In einem seiner letzten Interviews sprach der Trompeter über die Zukunft der Great Black Music und seinen Erzfeind Wynton Marsalis
■ Kein Original weit und breit: Archie Shepp, einer der letzten aus der Gründergeneration des Jazz, sieht auf heutigen Bühnen bloß solide Handwerker ohne Spirit. Bleibt ihm nichts übrig, als selbst wieder zu touren, um seiner Haltung unmissverständlich Ausdruck zu geben
Ein Künstleraristokrat mit Imagekompetenz: Duke Ellington schrieb den Soundtrack zur afroamerikanischen Geschichte. Heute wäre er 100 geworden ■ Von Christian Broecking