BURGTHEATER WIEN International bedeutsam bleiben, weniger Geld ausgeben: Das ist die Aufgabe, die an die neue Leitung des Theaters gestellt wird. Karin Bergmann, Interimsdirektorin, behält den Posten
MANÖVERKRITIK Jedes Festival wirbt gern mit Prominenz – und vergibt damit Chancen für Künstler und Publikum, Neugier auf Neues zu wecken, kritisiert Frie Leysen, Kuratorin für Schauspiel der am Freitag beginnenden Wiener Festwochen
EREIGNISPRODUKTION Wie die Wiener Festwochen erst nur absehbare Hochämter feiern – und dann doch noch das Format des Theaterfestivals aus sich selbst erneuern
HANS MOSER Franzobel eröffnet in Wien das Theaterverfahren gegen Hans Moser. Er erwirkt dabei einen kollektiven Freispruch für das Wiener Kleinbürgertum
THEATERTREFFEN „Alle Toten fliegen hoch“ – dieses Jahr ist der Schauspieler Joachim Meyerhoff mit einem eigenen Stück zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen. Ein Porträt
Um das Thema Inzest wird eine Mauer des Schweigens errichtet, sagt der Theaterchef und Schauspieler Hubsi Kramar. Sein Stück über den Fall Fritzl sei eine Chance, diese endlich niederzureißen.
In ihrer Jugend war sie trotzkistische Hausbesetzerin. Heute sucht sie die sozialen Realitäten im internationalen Theater. Die Wiener Dramaturgin Stefanie Carp über Marthaler, Castorf, Berlin, 1968, die RAF damals und Christian Klar heute
Verkleidet als Tiroler Bergbauer feierte der Berliner Jude Leo Reuss auf der Flucht vor den Nazis Theatererfolge. Leider verschwindet seine packende Geschichte in Gwendolyn von Ambessers Biografie fast in einer Fakten- und Satzflut
Andrea Breth und Michael Thalheimer haben sich bei den Salzburger Festspielen die Klassiker der deutschen Literatur vorgeknöpft. Breth heimste unangefochten den großen Erfolg ein, Thalheimer wurde ausgebuht und laut bejubelt
Vorhölle der sinnlosen Opfer: Elfriede Jelineks „In den Alpen“ erzählt vom Seilbahnunglück in Kaprun, bei dem vor zwei Jahren 155 Menschen starben. An den Münchner Kammerspielen hat Christoph Marthaler ihre Abrechnung mit alpiner Profitgier als morbides Gebirgspanorama in Szene gesetzt
„Herrlich ist es, Burschen, zu leben!“ Das große Lied zum langen Abschied: Im Berliner Ensemble wurde jetzt Elfriede Jelineks Haider-Monolog „Das Lebewohl“ von Ulrike Ottinger uraufgeführt
Der Mann aus Sri Lanka ist der Gewinner. Christoph Schlingensiefs präzises Spiel mit dem Zynismus ist zu Ende gegangen – und alle haben mitgespielt und Farbe bekannt