Neue Grundschrift soll Kindern das Schreibenlernen erleichtern. In den Medien entbrannter Protest-Sturm lässt Schulsenator kalt: "Das bleibt jetzt erst mal so".
Wer Atomwaffen baut, nennt sich "Gesellschaft für Wirksysteme". Mit immer neuen Wortkreationen versuchen PR-Manager, das Image der Kriegsindustrie aufzupolieren.
Wer "Hysterie" ausspricht, glaubt, nicht selbst hysterisiert werden zu können. Deshalb eignet sich das Wort als Tarnkappe für eine neu aufgelegte konservative Kulturkritik.
Mit einem Grundwortschatz für Erst- bis Viertklässler sollen Grundschulen ab dem nächsten Schuljahr arbeiten. Fachleute halten die 700-Wörter-Sammlung allerdings für wenig nützlich.
Nach dem Brandanschlag auf den Bahnhof Ostkreuz analysiert die Polizei mit kriminalistischer Sprachwissenschaft das linke Bekennerschreiben. Sprachprofiler Raimund Drommel hat es gelesen.
Sprache spiegelt nicht nur Machtverhältnisse wider, sie ist auch ein Instrument, diese zu zementieren. Empathie erfährt der Vergewaltiger, nicht das Opfer.
Immer wieder steht es in der Zeitung: Sicherheitskräfte erschießen Demonstranten. Wer genau auf die Demonstranten schießt, scheint schwer definierbar zu sein.
Die Marketingkampagne des Grundschulverbandes für die neue Grundschrift läuft an. Soll die flüssige Schreibschrift aus ökonomischen Gründen verschwinden?
Bußgelder für Eltern, die ihre Kinder nicht zum Pflicht-Sprachkurs schicken - da schlägt der Obrigkeitsstaat gegen jene los, die noch nicht einmal seine Untertanen sind, sondern es erst irgendwann werden könnten.
Niedersachsen will Sprachkurse für Vorschulkinder mit Nachholbedarf als zur Schulpflicht gehörig deklarieren. Damit droht renitenten Eltern in Zukunft ein Bußgeld. Grüne sprechen von "billigem Populismus".
INTEGRATION Ein Jahr Zeit zum Deutschlernen: Regierung droht Migranten mit Rauswurf, wenn sie Sprachtest nicht bestehen. Sarrazin hatte fehlende Sanktionen beklagt
"Wer kein Deutsch lernt, der fliegt raus": So lautet die Botschaft der Union an Einwanderer. Auch die verunsicherten Wähler erhalten eine Nachricht: "Wir tun etwas!"
Die Bundesregierung will das Ausländerrecht verschärfen und Migranten Deutsch einbläuen. Aus Stammtischparolen dürfen keine Gesetze werden, meint die Opposition.