Die Literatur sucht noch: Alle Versuche, 9/11 in Romanen zu erfassen, scheiterten jedenfalls bislang. Dafür scheint sich der Comic zum funktionierenden Medium traumatischen Erinnerns zu entwickeln
Dass Deutschland eine Kulturnation sei, wird gern behauptet. Die Rhetorik der "geistigen Heimat" beschwört eine moralisch unanfechtbare Nation in Zeiten ökonomischer Kälte.
1,3 Millionen Käufer können nicht lügen: Deutschland ist Ehrengast bei der 14. Buchmesse in Peking. Auch der deutsche Literaturbetrieb traf sich dort - Kontaktpflege für den Boommarkt.
Kritiker der kulturellen Überheblichkeit: Der Soziologe Wolf Lepenies erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ein Gespräch über gescheiterte Moralisten, die Einflussmöglichkeiten von Intellektuellen auf das politische Tagesgeschäft und das dogmatische Linkssein der 68er
Einheitsbrei oder gemischte Platte? „Globalisierung“ nimmt auch Kultur in die Pflicht. Damit geht die Tradition der europäischen Kolonialisierung zu Ende. Die Regionalkulturen können nun in einen echten Austausch treten und sich zueinander ins Verhältnis setzen ■ Von Niels Werber