Egal ob beim Karneval der Kulturen oder am 1. Mai: Berlins Politprominenz feiert kräftig mit, zumeist ohne Bodyguard. Auch der Innensenator geht gern unter Leute
Dass Deutschland eine Kulturnation sei, wird gern behauptet. Die Rhetorik der "geistigen Heimat" beschwört eine moralisch unanfechtbare Nation in Zeiten ökonomischer Kälte.
Hamburg legt sich auf Chilehaus und Speicherstadt als Kandidaten für das Weltkulturerbe fest. Der Jüdische Friedhof Altona und die Sternwarte Bergedorf sollen es auf anderen Wegen schaffen
Der Zentralverband der Deutschen Seehäfen warnt vor wirtschaftlichen Einbußen durch eine Anmeldung des Wattenmeers als Weltnaturerbe. Der WWF weist die Kritik zurück
Bis nächsten Dienstag will der Hamburger Senat die „rechtlichen Fragen“ eines Antrages bei der Unesco noch einmal prüfen und dann entscheiden, ob er sich anschließt. Partnerland Schleswig-Holstein gibt sich optimistisch
Hamburg blockiert Unesco-Antrag, das Wattenmeer zum Weltnaturerbe zu erklären. Grund sind Angst um Hafen und Elbvertiefung. Dabei hatte Rot-Grün schon 2001 die Bewerbung beschlossen
Der „Karneval der Kulturen“ steht auf wackeligen Beinen: Dieses Jahr haben die Organisatoren so viele Auflagen bekommen, dass die Veranstaltung 10.000 Euro mehr kostet als die Jahre zuvor. Nun werden Spender gesucht
Mechtild Rössler von der Unesco erklärt, welche Bedingungen Kulturstätten erfüllen müssen, um Welterbe zu werden. Offenbar haben der Jüdische Friedhof und die Reformsiedlungen gute Chancen: Für sie gibt es wenig Konkurrenz.
Die Unesco hat den Briefewechsel des Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz zum Weltdokumentenerbe erklärt. Aufbewahrt und editiert werden diese rund 15.000 Briefe in der Leibniz-Bibliothek in Hannover
Vertreter von knapp 400 Unesco-Welterbestätten konferieren derzeit in Lübeck. Darunter sind nur sechs aus Norddeutschland. Dabei gäbe es so viele würdige Orte. Deshalb geben wir dem Welterbe-Komitee für seine am 23. Juni beginnende Sitzung in Christchurch/Neuseeland eine Übersicht über die absolut unverzichtbaren und existenziell bedrohten Kandidaten an die Hand.
Lateinamerikaner und Spanier lassen sich beim Karneval der Kulturen als Illegale von der Polizei durch den Regen jagen. Sie geben den Menschen ohne Papiere ein Gesicht – und gewinnen damit zwei Preise im Wettbewerb. Ein lustig-ernstes Katz-und-Maus-Spiel, das manch ein Zuschauer verkennt
Der Karneval der Kulturen tanzt ab heute zum zwölften Mal in Kreuzberg. Durch ihn habe Berlin seine Internationalität entdeckt, sagt Initiator Freudenberg. Er findet, das Fest sei politischer geworden
Bis zu 1,4 Millionen Besucher erwarten die Veranstalter zum Karneval. Beim Umzug wirken 4.500 Leute mit. Aber keine Bange: Wer die Nase voll hat von Samba-Tänzern, findet Alternativen – etwa das DFB-Pokalfinale auf Großleinwand
Der Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg fordert das Land auf, den Karneval der Kulturen finanziell abzusichern. Senat blockt ab. Zum Umzug werden 800.000 Besucher erwartet