Dank der Veröffentlichungen zeigt sich, dass die USA in der Weltdiplomatie gute Arbeit leisten. Die Weltmacht lebt und gedeiht und kann den Skandal sogar für sich nutzen.
Europäische Politik und Justiz arbeiteten eng mit US-Diplomaten zusammen, um die Verfolgung von Kriegsverbrechen und Folter zu verhindern. Auch bei Khaled El Masri.
WIKILEAKS Nach der Enthüllung: Weltweit bemühen sich Politiker, die eigene Betroffenheit herunterzuspielen. In Berlin sieht man die Beziehungen nicht gestört, im arabischen Raum verschweigt man die Affäre lieber gleich ganz
Mehr als 250.000 Dokumente von US-Diplomaten veröffentlicht Wikileaks. Sie zeichnen arabische Politiker als feige. Doch in arabischen Medien ist darüber nichts zu erfahren.
Sei es das Swift-Abkommen oder der Fall Khaled El-Masr. Die US-Diplomaten versuchten mehrfach Einfluss auf deutsche Politiker zu nehmen. Und von der FDP halten sie nicht viel.
Die Veröffentlichungen auf Wikileaks sind richtig. Sie zwingen die Medien, das eigene Rollenverständnis zu schärfen. Und beenden die Zeit mächtiger, elitärer Kreise.
"Rücksichtslos","gefährlich", "verabscheuungswürdig": Bis zuletzt versuchte das Weiße Haus, die Wikileaks-Veröffentlichung zu stoppen. Nun wird beschwichtigt und gedroht.
Ob die jüngsten Wikileaks-Veröffentlichungen der US-Politik schaden, wird sich erst noch zeigen. Vor allem die Presse profitiert von den auflagenstarken Exklusivnews.
Wikileaks kündigt an, erneut geheime Dokumente zu veröffentlichen. Es sollen noch mehr sein, als zuvor - wie immer. Die USA bemühen sich bereits um Schadensbegrenzung.
Rupert Murdoch investiert 30 Millionen Dollar in sein Projekt "Daily" - eine Zeitung exklusiv fürs iPad. Aber ob sich dafür wirklich zahlende Kunden finden lassen?