Während BBC World und CNN mit ihren Truppen den Irak befreien, verheddern sich die Öffentlich-Rechtlichen im Nachrichtengestrüpp – und verwechseln schon mal Tony Schröder mit Gerhard Blair
Britanniens Regierungschef und Kriegsfalke Tony Blair schwurbelt sich auf MTV durch eine angeblich offene Diskussion zum Irakkonflikt. Die Plauderstunde läuft heute auch bei uns (23.00 Uhr, MTV)
Die deutsche Absage an einen Irakkrieg verändert nachhaltig das Bild Europas in Arabien, sagt der Berliner Korrespondent des Nachrichtensenders al-Dschasira, Aktham Suliman, 32. In Deutschland aber habe man diesen Wandel noch nicht erkannt
Erneut beziehen Journalisten aus aller Herren Länder auf Bagdads Hoteldächern Stellung – das hochkarätig besetzte Fernsehdrama „Live from Bagdad“ schildert die Schwierigkeiten der Berichterstattung im Golfkrieg (22.15 Uhr, ZDF)
Selten war ein Arte-Themenabend so aktuell – und noch dazu von RTL koproduziert: „Pulverfass Irak – Unser Freund Saddam“ bilanziert, wie stark der Diktator vom Westen gefördert wurde (20.40 Uhr)
Die Dokumentation „20 Minuten bis Bagdad – An Bord des Flugzeugträgers Abraham Lincoln“ führt vor, wie sich eine Weltmacht zur See und in der Luft für den Krieg warm läuft (So., 21.45 Uhr, ARD)
Die Deutsche Welle verhandelt mit dem Irak über eine Übernahme ihres TV- Programms. Radio auf Arabisch soll folgen. Kritiker befürchten einen Achtungserfolg für das Regime
Vom Nordirak aus wird ein kurdisches Fernsehsender die Kurden in der Türkei mit Informationen versorgen. Der Sender soll strikt auf Anti-PKK-Kurs sein. Auch türkische Journalisten sind beteiligt ■ Aus Istanbul Jürgen Gottschlich
In der Krise werden die Bilder knapp, daher wiederholen sich die immer gleichen altbekannten. Rituale bestimmen die mediale Dramaturgie der Kriegsvorbereitung, meint ■ Ortrun Blase