Schon vor der Kosovo-Intervention hat die Nato im Westbalkan eingegriffen und sogar einen Genozid verhindert. Aber der Frieden ist zunehmend gefährdet.
Der Westen hat zu lange geglaubt, dass sich die Konflikte auf dem Westbalkan per laissez-faire von selbst lösen. Das hat gefährliche Nationalisten gestärkt
Als Völkermord wurde Srebrenica nicht benannt. Für die einen zu viel, für die anderen zu wenig: Mit Versöhnung hat das politische Theater in Belgrad allerdings recht wenig zu tun.
Es gab einen Freispruch für die Niederlande im Srebrenica-Prozess. Doch moralisch-politisch und selbst juristisch ist für das Land damit auf Dauer noch nichts ausgestanden.
Die Auslieferung von Radovan Karadzic ist ein erster Schritt. Jetzt muss die vom ihm geschaffene ethnische Zergliederung von Bosnien und Herzegowina revidiert werden.
Bei seinem Besuch in der westbosnischen Stadt Banja Luka ruft Johannes Paul II. die Menschen zu Versöhnung auf. Doch viele Serben wollen davon nichts hören. Stattdessen fordern sie vom Papst eine Entschuldigung für die Verbrechen der Ustascha