Die Soziologin Helena Schüttler hat am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen an einer umfangreichen Studie zur Wirkung des offenen Vollzugs bei Strafgefangenen gearbeitet. Ihre These: Er bewirkt mehr, als viele glauben. Der seit Jahren zu beobachtende Rückzug daraus ist ein Fehler
An den Thesen der verstorbenen Jugendrichterin Kirsten Heisig, vom manchen auch "Richterin Gnadenlos" genannt, scheiden sich die Geister. Auch in Neukölln wird über sie diskutiert - vor allem seit Erscheinen ihres Buches "Das Ende der Geduld".
Mit härteren Strafen lässt sich Jugendkriminalität nicht bekämpfen. Ganz herumgesprochen hat sich das noch nichtOPFER ODER TÄTER Die Zahlen sind insgesamt rückläufig, doch das Thema Jugendkriminalität sorgt zuverlässig für Schlagzeilen. Der Strafrechtler Bernd-Rüdeger Sonnen will vor allem eines: wirksamen Schutz vor Rückfällen
Wo Strafe ist muss Therapie werden: Der Bremer Hirnforscher und Philosoph Gerhard Roth plädiert für eine fundamentale Revision des Rechts – weil das Konzept Schuld nicht haltbar ist. Es setzt einen freien Willen voraus. Aus Sicht der Neurobiologie ist dieser jedoch eine Fiktion
In einem Übergangswohnheim im mecklenburgischen Zahren sollte der Sexualstraftäter Werner K. therapiert werden. Doch die Zahrener wollen ihn nicht als Nachbarn hinnehmen. Werner K. verließ den Ort. Nun will man verhindern, dass jemals wieder ein Sexualstraftäter aufgenommen wird
Der neue Wada-Code ermöglicht flexiblere Strafen für Dopingsünder. Statt einer Zweijahressperre drohen Athleten nun vier Jahre Pause - es sei denn, sie helfen bei der Aufklärung.
Grund war als Schwuler zur Heimlichtuerei gezwungen. Denn im Westen war Homosexualität bis 1969 kriminalisiert wie unter den Nazis. Rita T. lebte als Lesbe in Ostberlin. Dort war die Gesetzgebung zur Homosexualität an jene der Weimarer Zeit angelehnt. Zwei Porträts von WALTRAUD SCHWAB
Kein „Insel-Hopping“: Mit dem Jugendprojekt der Freien Hilfe Berlin verrichten junge Straftäter gemeinnützige Arbeit in Russland. Selbst rechte Jugendliche kehren bisweilen geläutert oder sogar verliebt aus den Sommercamps zurück
■ Man sollte den Weitblick der Berliner Politik nicht unterschätzen – die Saubermänner rüsten auf. Einen Aspekt haben sie jedoch nicht bedacht: Sie könnten sich damit selbst entsorgen
Strafunmündige Kinder aus Berlin sollen auf einem Bauernhof im Norden Brandenburgs auf die rechte Bahn zurückgeführt werden. Voraussetzung ist absolute Freiwilligkeit. Das angrenzende Dorf profitiert durch Arbeitsplätze ■ Von Plutonia Plarre