Heute findet die Fuck Parade zwar wieder statt: als Demonstration gegen das Verbot der Fuck Parade durch Senat und Gerichte. Doch die spezielle Clubszene insgesamt muss um ihr Fortbestehen und ihre Räume fürchten. Es droht die kalte Verdrängung
Berlin gehört allen Berlinern und wir sind alle eine große Demonstration – die Love Parade hat Nachwuchs bekommen und ihm die Namen Rettet den Tiergarten, Fuck Parade, Karneval Erotica und Love Week gegeben
Versammlungsbehörde will der Fuckparade in zweiter Instanz den Status einer politischen Veranstaltung aberkennen. Für den Fall, dass sie damit vor Gericht erneut scheitert, hat sie schon mal Auflagen erteilt: Hard-Core-Techno mit maximal 85 Dezibel
Verwaltungsgericht erkennt Entscheidung des Senats an: Love Parade ist keine politische Demonstration. Bei der Fuck Parade ist das anders: Sie erhielt den Segen des Gerichts als politische Kundgebung. Planetcom will in die nächste Instanz gehen
Love-Parade-Veranstalter bestehen darauf, dass der Techno-Umzug eine Demonstration ist, und ziehen vor Gericht. Senat will nur kommerzielle Veranstaltung genehmigen und setzt Ultimatum
Landesregierung will Love Parade nicht mehr als politische Demonstration erlauben. Entweder das Raverspektakel steigt als kommerzielle Veranstaltung – oder gar nicht. Als Gegenleistung gibt es Geld
Innensenator kündigt konsequente Bestrafung von Randalierern des 1. Mai an. Sie sollen auch für den Gesamtschaden von 120.000 Mark zahlen. Grüne und PDS hätten ihnen geistige Deckungsmasse geliefert. Grüne: „Cäsarenwahn“
Erstmals hatte der Berliner Innensenator die Demonstration verboten – für die Straßenkämpfer eine sportliche Herausforderung. Die Bilanz der Polizei: 600 Festnahmen, 166 verletzte Polizisten
Der Innensenator zieht trotz der schweren Krawalle eine positive Bilanz des Einsatzes am 1. Mai. Demo soll auch nächstes Jahr verboten werden. SPD kritsiert Werthebach, Grüne fordern Rücktritt
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Eberhard Schönberg, hält das Konzept des Innensenators für gescheitert. Doch richtig ernst nehmen kann er die Empörung über die Krawalle am Maifeiertag nicht mehr: „Jeder versucht nur, sein politisches Süppchen zu kochen“
9.000 Polizisten und das Verbot der „Revolutionären 1.-Mai-Demonstration“ verhindern die übliche Randale in Berlin nicht – im Gegenteil. Verfassungsgericht erlaubt bundesweit NPD-Demos
Nach 15 Uhr hat es sich am 1. Mai in Kreuzberg ausdemonstriert. So wollen es Polizeiund Innenverwaltung. Beamte sollen auch ohne Befehl „offensiv“ eingreifen
Die NPD darf am 1. Mai marschieren – zeitlich begrenzt in Hohenschönhausen.Polizei will linke Gegenveranstaltungen zeitlich und räumlich von Rechten trennen