Wenn Symbolpolitik an die Stelle politischer Entscheidungen tritt, dann wird sie zu politischer Folklore. Genau das passiert gerade im Umgang mit der Ukraine.
UKRAINE/EU Mitglieder der EU-Kommission wollen kein Fußballspiel in der Ukraine besuchen, verstehen das aber nicht als Boykott. Julia Timoschenkos Tochter kritisiert die Zwangsernährung ihrer Mutter
Österreichs Regierung will ein Zeichen der Solidarität mit Ex-Premier Timoschenko setzen. Ihre Mitglieder fahren nicht zur EM. Berlin ist weiterhin gegen einen Boykott.
MENSCHENRECHTE Die Debatte über einen Boykott der Fußball-EM in der Ukraine treibt immer bizarrere Blüten. Einige fordern, Spiele nach Deutschland zu verlegen. Sportfunktionäre sind sauer, Menschenrechtler skeptisch
Die deutsch-ukrainischen Beziehungen sind zerrüttet. Die Regierung spricht von „Methoden des kalten Krieges“, ein regierungsnaher Kommentator führt einen Hitler-Vergleich an.
Deutschland soll die halbe EM erhalten. Geht’s noch? Wer solche Vorschläge unterbreitet, garantiert, dass die ukrainischen Despoten Solidarität erhalten.
In der Ukraine bereiten sich die Menschen auf die „Euro“ vor. Einige hoffen auf gute Geschäfte, anderen wird verordnet, „freiwillig" zu helfen. Sonst drohen Repressionen.
Charité-Ärzte pochen auf ihre Kompetenz: Sie fordern die ukrainische Regierung auf, die inhaftierte Oppositionspolitikerin Timoschenko ausreisen zu lassen.
MENSCHENRECHTE Bundespräsident Joachim Gauck sagt eine Reise in die Ukraine ab. Bundesregierung rügt Umgang mit der Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko
SPORTPOLITIK Unter dem Eindruck der neuesten Entwicklungen um die inhaftierte ehemalige Ministerpräsidentin Julia Timoschenko wird im Bundestag über die Lage in den Gastgeberländern der Fußball-EM diskutiert