SOZIALER WOHNUNGSBAU Die Wohnblöcke am Kottbusser Tor sind ein Symbol für die missglückte Politik des Senats in den letzten Jahrzehnten. Mieter mit wenig Einkommen werden nicht geschützt – sondern verdrängt
GEDENKFORMEN Der Berliner Landschaftsarchitekt A. W. Faust hat sich auf Gedenkstätten spezialisiert. Einfach irgendwo ein Denkmal hinzustellen findet er überholt. An der Bernauer Straße hat er die räumliche Gewalt der Mauer wieder sichtbar gemacht
Arno Funke wurde als Erpresser „Dagobert“ weltberühmt. Vor 20 Jahren endete der spektakuläre Fall mit seiner Festnahme. Funke über seine Kindheit, Reue und den Fall Hoeneß.
OPEN AIR Das Schöneberger Rathaus ist 100 geworden – und leistete sich zum Geburtstag ein gewagtes Konzert: Elektro-Gefrickel plus Glockenläuten. Mit den richtigen Drogen hätte es gut werden können
Ist Berlin wie ein Stadtteil von Hamburg – oder Hamburg wie ein Vorort von Berlin? Die Musikerin und Theatermacherin Bernadette La Hengst kennt beide Städte.
TACHELES Seine ersten Graffiti entstanden hier, seine Jugend-liebe hat er hier kennengelernt: Für unseren Autor war das Tacheles der Heimatplanet in seinem damaligen Sonnensystem Mitte, ein Ort der Kunst, der Visionen. Eine Zeitreise
Als Kollektiv und selbst verwaltetes Unternehmen neigt die taz nicht zu persönlichen Ehrungen: keine Büste im Treppenhaus, keine Porträts mit silbergrauen Schöpfen im Konferenzraum und keine Verstorbenen im Briefkopf. Ein paar Fotos aus der Geschichte der Zeitung und der Genossenschaft hängen im 1. Stock, wo man sich zu Besprechungen trifft, aber da ist die Auswahl eher zufällig und stimmungsvoll und an den Rändern durchlässig: hier Gretchen Dutschke auf der Hollywoodschaukel im alten taz-Garten im Gespräch, dort Christian Ströbele am Rande eines Plenums, inmitten von tazlern der dritten oder vierten Stunde … Für große Frauen und Männer nach dem Konzern- und Kubaprinzip gab es in der wechselvollen Geschichte der taz zu wenig Andacht und Geduld, und außerdem müsste es dafür ja auch eine Instanz im Hause geben, die für die interne Geschichtsschreibung verantwortlich zeichnet, also eine Kontinuität. Und die gibt es tatsächlich: Es ist die Geschäftsführung mit Namen Karl-Heinz Ruch, zuständig für die Finanzen seit Gründung des Kollektivs, und in gleicher Weise (mit-)gründend tätig für die taz- Genossenschaft und die taz Panter Stiftung. Seit Beginn aller taz-Tage am Platz, die Kontinuität in Person – aber eher desinteressiert an Personenkult. Insofern ist es von paradoxem Charme, dass nun ausgerechnet er, zu seinem 60. Geburtstag am Montag, 24. Februar 2014, mit zwei Doppelseiten in der taz geehrt wird – wie noch nie ein tätiges Mitglied dieses Unternehmens. Es muss wohl sein, befanden die ehemaligen ChefredakteurInnen der taz, die hier alle gratulieren.